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Richard Teichelmanns ETEON-Group ist immer in Bewegung – Dank eigener Baufirmen können ihm Fachkräftemangel und gestiegene Kosten wenig anhaben
2015 fing Richard Teichelmann als Makler für Mietwohnungen in Leipzig an. Heute stemmt er als Immobilieninvestor mit knapp 40 Mitarbeitern ein Projektvolumen von 115 Millionen Euro. Seine ETEON Group ist in einem knappen Dutzend Großstädten aktiv, vor allem in Mitteldeutschland.
Was ihm in Zeiten des Fachkräfte- und Materialmangels besonders zupasskommt: Von Anfang an verfolgt er die Strategie, vieles selbst zu machen. „Mit Baufirmen, die wir halten, kaufen oder gründen, können wir auch langfristig am Markt bestehen“, sagt der Unternehmer. Dabei konzentriert er sich auf Rohbau, Trockenbau und Fassaden: „Diese Gewerke gehen Hand in Hand“, erklärt er sein Konzept, das im Gegensatz zu den meisten Projektentwicklern steht. Zu seiner Gruppe gehört daher auch eine Hausmeisterfirma für kleine Reparaturen und Malerarbeiten.
Die Kosten im Blick
Unabhängig und flexibel, kann er im Eiltempo seine Projekte vorantreiben. „Bei uns wird nichts zurückgestellt. Denn wir brauchen Wohnungen!“, zitiert er auch eine politische Forderung unserer Zeit. „Allerdings zu bezahlbaren Preisen“, schiebt der ehemalige Handballer gleich hinterher. Übertriebene Standards – deren Baukosten nie wieder reinkommen – sind seine Sache nicht. Teichelmann achtet auf die Ausgaben und hat die tagesaktuellen Materialpreise alle parat. Mit seinen eigenen Firmen sorgt er dafür, dass alles „kostenmäßig darstellbar“ ist. Schließlich sei der Rohbau nun einmal der größte Einzelposten. Damit dies so bleibt, kauft der gelernte Versicherungs- und Finanzkaufmann keine Grundstücke über 1000 Euro pro Quadratmeter an.
Nicht nur auf den Baustellen in Leipzig und Magdeburg ist immer Bewegung; auch in Teichelmanns unternehmerischer Ausrichtung. Demnächst erweitert der Familienvater sein Geschäft um das Segment „Sanierung im Bestand“, zudem möchte er Bestandshäuser kaufen und die einzelnen Wohnungen aufteilen.
Expansion nach Magdeburg – nun kommt Chip-Gigant Intel
In Leipzig begann Teichelmann seine Karriere. Nun ist Magdeburg das Zentrum seines Wirkens, wo er allein fünf Bauprojekte verantwortet. Denn die Stadt boomt; spätestens seitdem der Chip-Riese Intel eine 17 Milliarden-Euro-Investition für eine Giga-Fabrik angekündigt hat. 10.000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen. Kein Wunder, dass selbst in Magdeburg die Immobilienpreise bei über 5.000 Euro pro Quadratmeter liegen. Für manche seiner Häuser muss Teichelmann die Wohnungen gar nicht mehr in den Vertrieb geben.