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Der Kölner Immobilienökonom Bauer sieht die Smart City als Vehikel für eine Markttransformation.
Herr Bauer, wie definieren Sie den Zukunftsbegriff Smart City?
Unter einer Smart City verstehe ich die digitalen Infrastrukturen einer Stadt, welche die Lebensqualität für alle Interessengruppen maximal erhöht. So wird der Vernetzungsgrad von Ressourcen und Diensten als Hebel genutzt, um die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für Bürger, Geschäfte und Organisationen zu optimieren. Köln und Bonn haben hierzulande schon die ersten Pionier-Projekte realisiert. Diese Konzepte sind aber nicht vergleichbar mit den europäischen Vorreitern Kopenhagen und Amsterdam. Beispielsweise zahlt man in den Niederlanden und in Skandinavien Parkplätze direkt per App und nicht mit Münzen. In Deutschland hängen wir noch am analogen Status Quo. Wie wäre es zum Beispiel mit Parkplätzen für E-Autos, an denen nicht nur Fahrzeuge, sondern auch die Akkus von Werkzeugen der Handwerksbetriebe geladen werden können?
Welche Vorteile entstehen dadurch für Ihr Tagesgeschäft?
Über die Steigerung der Lebensqualität hinaus setzen solche Projekte auch ein Zeichen für starke Investitionen innerhalb einer Region.Nehmen wir mal die Verkehrswende. Die neuen Konzepte für Stadtplanung gestehen dem Auto immer weniger Raum zu. Parallel wächst der Anteil der Elektrofahrzeuge. Smart City Projekte schaffen es hier Brücken zu schlagen. Denn für Zulieferer und Dienstleister muss die Stadt weiterhin zugänglich sein. Fahren jetzt mehr Elektroautos, so muss ich auch diese Infrastruktur ausbauen. Im Fall einer optimalen Umsetzung steigert sich die Lebensqualität in der Stadt ohne eine Beeinträchtigung des Wirtschaftsstandorts. Dazu kommt, dass diese Projekte meist eine Zusammenarbeit von örtlicher Industrie und Politik voraussetzt. Solche Kollaboration stärken den respektiven Wirtschaftsstandort enorm.
Was genau bieten Sie an, um den Entwicklungsprozess der Smart City zu optimieren?
Zunächst mal setzen wir solche Trendbewegungen für unsere Kunden in Kontext. Diese sind nicht nur für Kaufentscheidungen relevant, sondern auch bei Investitionen und Sanierungen in bestehenden Immobilien. Anhand von konkreten Fallbeispielen können wir aufzeigen, wo man investieren sollte, um mit der Region Schritt zu halten. Dieses Jahr haben wir am Beispiel von energetischen Sanierungen gesehen, wie wichtig ein gutes Timing ist. Wird das Tempo rechtzeitig antizipiert, kann man auch aktiv am Trend teilhaben.
Foto: Bauer Immobilien