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Es war durchaus gewagt, nach dem Krieg im zerstörten Berlin eine Privatbank zu eröffnen, noch dazu mit dem Schwerpunkt Vermögensverwaltung. Und dies nicht zu Wirtschaftswunderzeiten irgendwann in den 1950er Jahren, sondern gleich 1949. Doch der namensgebende Hans Weber riskierte es und rief die Weberbank ins Leben – eine Erfolgsgeschichte bis heute.
Kein Wunder also, dass sich der heutige Vorsitzende des Vorstandes Klaus Siegers immer wieder auf den Gründer beruft. Tradition wird bei der Weberbank großgeschrieben, genauso aber der stetige Wandel. Früher machte der klassische deutsche Mittelstand die Kernklientel aus. Inzwischen sind auch Gründerinnen und Gründer von Startups hinzugetreten – einer der Wirtschaftsbereiche, wo Berlin absolute Spitze ist.
Wohl kein anderes Berliner Institut hat eine solche Geschichte und Präsenz vorzuweisen. Und so bezeichnet sich das Geldhaus gern als „Privatbank der Hauptstadt“ – kein reines Label, sondern ein Anspruch, der gelebt wird. Auch diese Linie geht auf Weber zurück, der hier erster Börsenpräsident der Nachkriegszeit war. Seitdem ist die Bank fest in der Gesellschaft verwurzelt. „Man kennt die Bank“, drückt es Siegers zurückhaltend aus, fast hanseatisch.
Eine Bank mit den besten Verbindungen
Zwar liegt der geografische Schwerpunkt in Berlin, verkörpert durch das Stammhaus am Hohenzollerndamm und einer Gründerzeitvilla für Veranstaltungen. Doch wendet sich die Bank an Kundinnen und Kunden bundesweit. Zwischenzeitlich gehörte das Haus zur WestLB. Aus dieser Zeit stammt ein großer Teil der Kundinnen und Kunden außerhalb Berlins – zu denen vor allem auch Institutionen zählen: Versicherungen, Versorgungswerke und Stiftungen. Letzteres ein besonders wichtiges Kundensegment für die Weberbank. „Die Kundinnen und Kunden wissen unsere langjährige Erfahrung und Kompetenz zu schätzen. Wir verstehen den jeweiligen Sinn und Zweck der Stiftungen“, sagt Siegers. Heute ist die Weberbank im Besitz der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, so dass der Sparkassenverbund die Berliner als Komplettierung seiner Expertise mit ins Feld führen kann.
Daneben hat das Institut auch durch die Attraktivität der Hauptstadt für Kunst, Kultur und Unternehmertum gewonnen: „Viele Macher und Entscheider ziehen nach Berlin, oft für den zweiten Lebensabschnitt. Bei uns sind sie dann genau richtig.“ Profitieren können die frischen und etablierte Kundinnen und Kunden dabei von der neuen Rolle, die sich die „Privatbank der Hauptstadt zusätzlich gegeben hat: als „Netzwerkbank“. Gemeint ist damit vor allem, Kunden und Geschäftspartnerinnen miteinander zusammenzubringen. „Hier kommt unsere Villa ins Spiel: Mindestens einmal pro Woche haben wir da eine Veranstaltung“, erläutert Siegers.
Dort und im dazugehörigen Garten organisiert die Bank auf elegante Weise persönliche Kontakte – oder Treffen zur Horizonterweiterung; etwa wenn Siegers Ärzte mit Digital Health-Startups zusammenbringt. Begeistert berichtet er, wie die Arme der Medizinerinnen und Mediziner zuerst verschränkt blieben – und kurz darauf das Eis brach. Weil beide Seiten erkannten, wie sehr sie voneinander profitieren können. Genauso ist die Netzwerkbank gedacht. In der Villa bringt die Bank auch schon mal Partner, Sponsoren und Spieler der von ihr gesponserten BR Volleys mit Kundinnen und Kunden zusammen. Daraus ergeben sich nicht nur anregende Gespräche mit dem deutschen Serienmeister, sondern durchaus Geschäftsbeziehungen – oder es finden sich gar neue Sponsoren. Überhaupt liest sich die Liste der von der Weberbank unterstützten Institutionen wie ein Who-is-who der Berliner Kultur- und Sportszene: Förderkreis der Deutschen Oper, Freundeskreis der Nationalgalerie, Hertha BSC bis hin zur Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker – um nur einige zu nennen.

Ahnherr Hans Weber
Doch was am Ende zählt – bei Immobilien, Vermögensanlagen oder einem etwaigen von der Weberbank organisierten Family Office – ist das finanzielle Ergebnis. Das Geldhaus ist mehrfach und regelmäßig bundesweiter Sieger bei der Vermögensverwaltung geworden. Was ist das Erfolgsgeheimnis? Wieder erwähnt Siegers Hans Weber und zitiert ihn: „Was man macht, macht man gut.“ Konkret nennt er vier Gründe für die hohe Qualität:
- Ein stabiles Team: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem im Portfoliomanagement, bleiben überdurchschnittlich lang bei der Bank – und somit bei den Kunden. 15 Jahre und mehr. Bereichert werden sie durch topausgebildete, junge Talente. Die Langfristigkeit sei auch deshalb bedeutend, weil die Anlage am Kapitalmarkt ebenfalls etwas Mittel- und Langfristiges ist.
- Daneben haben fast alle Portfoliomanagerinnen und Portfoliomanager Kundenkontakt – was bei größeren Banken eher unüblich ist. „Bei uns arbeitet man gemeinsam an der Anlagephilosophie“, erklärt Siegers: „Wichtig ist, dass sie von den Kundinnen und Kunden hören, was sie wollen, und es nicht nur technisch umsetzen.“
- „Berlin ist nicht der Nabel der Finanzindustrie. Seit zwei Jahrzehnten arbeiten wir daher eng mit Dienstleistern und Partnern weltweit zusammen, die in ihren jeweiligen Märkten kompetent und führend sind. Diese Arbeitsteilung ist dauerhaft erfolgreich“, berichtet der Weberbank-Chef weiter.
- Kleine Teams. Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass kleine Einheiten generell erfolgreicher arbeiten, weil dort der Blick und die Verantwortung fürs Ganze stärker ist.

#ESGehtvoran
„Nachhaltigkeit“ war schon immer ein wichtiger Begriff für Banken, allerdings im finanziellen Sinne. Nun ist der ökologische und gesellschaftliche Aspekt in den Fokus gerückt – für die Weberbank jedoch bereits längst, wie Siegers ausführt: „Wir haben das 2008 zum ersten Mal gemacht, als ein Kunde – eine kirchliche Institution – danach fragte: Menschenrechte, Arbeitsrechte, keine Waffengeschäfte, Gleichstellung von Mann und Frau. Daran orientiert sollten wir die Geldanlage strukturieren. Seitdem sind wir da am Ball, inspiriert vom Kunden!“ Von Trend kann dabei keine Rede mehr sein: Das Thema Nachhaltigkeit funktioniere nachhaltig, so der Vorstandschef: „Jeder Zweite verlangt das inzwischen, vor drei Jahren gerade einmal jeder Fünfte.“
Smart City Berlin
Würde Hans Weber heute gründen, wäre die Weberbank ein Startup und würde als FinTech womöglich Berlin als „Smart City“ voranbringen. Was wünscht sich der heutige Bankchef von Berlin und dem Regierungspersonal? Siegers muss nicht lange überlegen: „Ich habe einen Herzenswunsch an die Regierenden in Berlin: Die Bewahrung von Freiheit und Eigentum – und die daraus resultierende Verantwortung klug zu gestalten. Das enorme intellektuelle Potenzial der Bürgerinnen und Bürger sollte praktisch genutzt und nicht ideologieorientiert verwendet werden. Miteinander und nicht konfrontativ.“ Hans Weber hätte das gefallen und er wäre begeistert, wo Berlin – bei aller Kritik an der Stadt – heute wirklich smart ist: mit einer lebendigen und internationalen Startup-Szene von Luft- und Raumfahrt bis Digital Health. Und nach dem erfolgreichen Exit könnten die Investorinnen und Investoren dann gern ihr Geld bei der Weberbank anlegen. Nachhaltig, in allen Facetten des Wortes.