DIE OLIGARCHENLISTE

Am 24. Februar 2022 geschah das lang Undenkbare: In Europa ist Krieg ausgebrochen. Kurz darauf kündigte der Westen eine neue Sanktionsrunde gegen russische Oligarchen an. Damit sollen die engen Vertrauten des Putin-Regimes, die jahrzehntelang von der Korruption im Land profitiert haben, getroffen werden. Doch welche Oligarchen wurden von welchen westlichen Ländern sanktioniert?

30.

Dmitry Pumpyansky
900 Mio. US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Pumpyansky besaß in den 1990er Jahren Metallwerke in der mineralienreichen Uralregion, bevor er 1998 eine Rohrfabrik übernahm, aus der im Jahr 2000 TMK, Russlands größter Rohrhersteller und Lieferant des Ölgiganten Gazprom, hervorging. Seine Superyacht „Axioma“ im Wert von 42 Mio. US-$ wurde im März in Gibraltar festgesetzt.

29.

Leonid Simanowski
900 Mio. US-$
Sanktionen:
EU, GB, USA

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Der langjährige Partner von Leonid Mikhelson, der den Gasriesen Novatek kontrolliert (und gegen den keine Sanktionen verhängt wurden), ist seit 2003 stellvertretender Vorsitzender des Haushalts- und Steuerausschusses der Duma, des russischen Parlaments.

28.

Michail Guzerijew
1,3 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB (2021)

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Guzerijew, dessen Safmar-Gruppe finanzielle, mediale und industrielle Interessen sowohl in Russland als auch in Weißrussland hat, wurde von der EU als „langjähriger Freund“ des weißrussischen Diktators Alexander Lukaschenko sanktioniert. Seine beiden Jets flogen am 19. und 20. März von Moskau nach Dubai bzw. Istanbul.

27.

Juri Kowaltschuk
1,3 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB, USA (2014)

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Russlands „De-facto-zweiter-Mann“ wurde von der Regierung der Vereinigten Staaten als Putins „enger Berater“ und „persönlicher Bankier“ bezeichnet. Er ist der größte Anteilseigner der sanktionierten Rossija-Bank und hat über seine Holdinggesellschaft, die National Media Group, die Nachrichten, die die Russen hören und sehen dürfen, fest im Griff. Er und Putin besitzen Häuser in derselben exklusiven Datscha-Kooperative in Ozero – und laut den Panama Papers gehört Kowaltschuk das Skigebiet, in dem 2013 die Hochzeit von Putins Tochter stattfand.

26.

Wadim Moschkowitsch
1,4 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Er war Vorsitzender des Agrarindustrieunternehmens Rusagro, eines großen Herstellers von Schweinefleisch und Zucker, und saß acht Jahre lang im russischen Föderationsrat, dem Oberhaus des russischen Parlaments.

25.

Jewgeni Shvidler
1,6 Mrd US-$
Sanktionionen:
GB

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Abramowitschs bester Freund und Geschäftspartner lebt seit Jahren in London. Er schenkte seinem Freund eine 109 Mio. US-$ teure Yacht („Le Grand Bleu“, bislang nicht beschlagnahmt). Zwei seiner Jets wurden im März von Großbritannien beschlagnahmt. Shvidler ist nicht Russe (er wurde in der Sowjetunion geboren) und hat einen britischen und einen amerikanischen Pass.

24.

Arkadi Rotenberg
1,7 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB, US (2014)

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Putins ehemaliger Judopartner erhielt im Lauf der Jahre staatliche Aufträge in Milliardenhöhe – von der Infrastruktur für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi bis hin zu einer Brücke, die seit 2018 die neu annektierte Krim mit dem russischen Festland verbindet. Im Jahr 2019 verkaufte er seinen Baukonzern SGM für eine Milliarde US-$ an eine Gazprom-Tochter und übertrug seine Anteile an Mostotrest in ein Joint Venture mit einer staatlichen Bank.

23.

Oleg Deripaska
1,7 Mrd. US-$
Sanktionen:
US (2018), GB (2022), EU (2022)

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Deripaska fusionierte im Jahr 2000 seine Siberian Aluminum mit dem Aluminium-Imperium von Roman Abramowitschs Millhouse Capital zu Rusal. Seine Ex-Frau war die Stiefenkelin von Boris Jelzin; er besitzt einen Diplomatenpass. Das US-Finanzministerium hat sowohl ihn als auch Rusal 2018 mit Sanktionen belegt. Die Maßnahmen gegen Rusal wurden im Dezember dieses Jahres aufgehoben, nachdem Deripaska seinen Anteil auf unter 50 % reduziert hatte. Im März 2019 klagte er vor US-Gerichten gegen die Sanktionen; im Juni 2021 wies ein Richter des Bezirksgerichts in Washington, D. C., seine Klage ab. Deripaska besitzt im Ausland Immo­bilien im Wert von fast 1,4 Mrd. US-$, darunter eine 21-Mio.-US-$-Villa in Washington, D. C., und ein Haus am Belgrave Square in London; seine Yacht „Clio“ wurde zuletzt auf den Malediven gesichtet.

22.

Wladimir Bogdanow
1,9 Mrd. US-$
Sanktionen:
USA (2018)

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Der Ölbaron, der in den 90er-Jahren staatliche Bohrungen privatisierte, um Surgutneftegas zu gründen, wurde 2016 von Putin zum „Helden der Arbeit der Russischen Föderation für besondere Verdienste um Land und Leute“ ernannt.

21.

Alexander Ponomarenko
1,9 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Zusammen mit seinem Partner Aleksandr Skorobogatko kontrollierte er einst einen der größten Häfen am Schwarzen Meer. Im Jahr 2013 erhielt das Paar zusammen mit Arkadi Rotenberg den Zuschlag für die Modernisierung des 62 Jahre alten staatlichen Moskauer Flughafens Scheremetjewo. Wie viele Oligarchen hat auch Ponomarenko seine Aufnahme in die EU-Sanktionsliste angefochten.

20.

Pjotr Awen
4,6 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Awen ist zusammen mit Michail Fridman, German Khan und den Milliardären Alexei Kusmitschow und Andrei Kosogov Miteigentümer der Alfa-Bank und von Letter One. Er wuchs in Moskau auf, absolvierte die Staatliche Universität Moskau und arbeitete am Institut für Systemstudien der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften. 1989 wechselte er ins Außenministerium; zwei Jahre später wurde er als Putins Minister für Außenwirtschaftsbeziehungen berufen. Awen war von 1994 bis 2011 Präsident der Alfa-Bank, die im April von Sanktionen betroffen war.

19.

Suleiman Kerimow
4,4 Mrd. US-$
Sanktionen:
USA (2018), EU, GB (2022)

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Kerimow, Mitglied des russischen Oberhauses, machte 2008 ein neues Vermögen mit Wetten auf den russischen Goldproduzenten Polyus, nachdem er in der Finanzkrise 2008 seine ersten Milliarden verloren hatte. Die Behörden in Frankreich, wo er vier Villen im Gesamtwert von 280 Mio. US-$ besitzt, ermittelten 2019 gegen ihn wegen Steuerbetrugs. Kerimow bestritt das Fehlverhalten und ein Gericht wies den Fall 2020 ab.

18.

Andrei Skotsch
4,7 Mrd US-$
Sanktionen:
US (2018), EU, GB (2022)

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Der Geschäftspartner des Oligarchen Alischer Usmanow ist seit 1999 Mitglied im russischen Parlament, der Duma. Die US-Finanzbehörden beschuldigen ihn, „langjährige Verbindungen zur russischen organisierten Kriminalität“ zu pflegen – was er bestreitet.

17.

Oleg Tinkow
4,7 Mrd. US-$
Sanktionen:
GB

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Tinkow verkaufte zunächst Bier und Knödel und brachte 2013 seine Digitalbank Tinkoff um 3,2 Mrd. US-$ an die Londoner Börse. Vor der Verhängung der Sanktionen wurde Tinkow im Februar 2020 in London wegen Steuerhinterziehung in den USA verhaftet; er bekannte sich schuldig und zahlte im Oktober letzten Jahres 509 Mio. US-$ als Entschädigung. Vor dem Angriff auf die Ukraine war er mehr als fünf Mrd. US-$ schwer. Forbes sieht ihn nicht als Oligarchen, da er ein unabhängiges Vermögen ohne Verbindungen zur russischen Regierung unter Boris Jelzin oder Wladimir Putin aufgebaut hat. Er wurde in diese Liste aufgenommen, weil er mit Sanktionen belegt wurde.

16.

Andrey Guryev
5,5 Mrd. US-$
Sanktionen:
GB

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Der ehemalige Vorsitzende des Kommunistischen Komitees begann seine Karriere bei Michail Chodorkowskis Investmentgesellschaft Menatep. Nach der Inhaftierung Chodorkowskis im Jahr 2003 kaufte Guryev die Anteile seines ehemaligen Chefs am Düngemittelhersteller Phosagro auf. Sein Sohn, Andrei A. Guryev, ist CEO von Phosagro und wurde am 9. März von der EU sanktioniert; Guryev selbst wurde am 8. April 2022 vom Vereinigten Königreich sanktioniert.

15.

Wiktor Wekselberg
5,5 Mrd. US-$
Sanktionen:
US (2018), GB (2022)

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Der in der Ukraine geborene Aluminiumbaron hat Geschäfte mit Oligarchen wie Oleg Deripaska (UC Rusal) und Michail Fridman (TNK-BP) gemacht. Wekselbergs 90 Mio. US-$ teure Superyacht „Tango“ und sein Airbus A319 wurden im März vom US-Finanzministerium eingefroren.

14.

Alexander Abramow
6 Mrd. US-$
Nicht sanktioniert

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Nach dem finanziellen Zusammenbruch Russlands im Jahr 1998 kaufte Abramow Stahlunternehmen und Kohleminen zu Schleuderpreisen auf. Heute ist er Vorstandsvorsitzender von Evraz, dem größten Stahlproduzenten Russlands.

13.

Alexei Kusmitschow
6,6 Mrd US-$
Sanktionen:
US, EU, GB

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Mit seinen Kommilitonen Michail Fridman und German Khan gründete Alexei Kusmitschow die Alfa Group, zu der die Alfa-Bank und die Investmentfirma Letter One gehören. Der Oligarch und seine Partner verkauften 2013 ihre 25 % am Joint Venture TNK-BP für 14 Mrd. US-$. Fridman, Khan und Kusmitschow wurden alle im Februar und März 2022 von der EU und Großbritannien sanktioniert, die Alfa-Bank wurde im April von den USA sanktioniert. Kusmitschow trat im März aus dem Vorstand von Letter One zurück.

12.

Dmitri Rybolowlew
6,6 Mrd. US-$
Nicht sanktioniert

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Rybolowlew hat sein Vermögen in den 90ern durch Investitionen in frisch privatisierte Unternehmen aufgebaut. Im Jahr 2010 verkaufte er seine Beteiligung an Uralkali, dem größten russischen Hersteller von Kalidünger, für 5,3 Mrd. US-$. Er hat rund eine Mrd. US-$ für Immobilien in Europa ausgegeben, darunter 400 Mio. US-$ für „La Belle Époque“, ein Penthouse in Monaco, in dem er lebt. Außerdem gehören ihm die griechische Insel Skorpios und der Fußballverein AS Monaco.

11.

Wiktor Raschnikow
6,6 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Der ehemalige Mechaniker Raschnikow ist Mehrheitseigentümer von MMK; das Unternehmen gehört zu den größten Stahlproduzenten Russlands. Seine 459-Fuß-Yacht „Ocean Victory“ wurde zuletzt Anfang März auf den Malediven gesehen.

10.

Roman Abramowitsch
6,9 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Roman Abramowitsch verkörpert wie kaum ein anderer die Möglichkeiten und Fallstricke der russischen Oligarchie. 1995 gelang ihm als Geschäftsmann der große Durchbruch: Gemeinsam mit dem Oligarchen Boris Beresowski übernahm er die Kontrolle über den Ölgiganten Sibneft – dank eines großen Preisnachlasses. Beresowski fiel bei Putin in Ungnade, Abramowitsch schnappte sich die Aktien seines Mentors für einen Spottpreis. Fünf Jahre später verkaufte er für 13,1 Mrd. seine Sibneft-Anteile mit großem Gewinn an den halbstaatlichen Gazprom-Konzern. Zwischen 2000 und 2008 war er Gouverneur in der sibirischen Provinz Tschukotka, angeblich auf Putins Geheiß. Im Westen war er bekannt für einen luxuriösen Lebensstil – zu seinem Vermögen gehörten Londoner Luxusimmobilien und auch eine Stadtvilla in Garmisch-Partenkirchen. Durch die Sanktionen verlor er die Kontrolle über seinen geliebten Fußballklub FC Chelsea, den er für fast fünf Mrd. an ein Konsortium um den US-Investor Todd Boehly und den Schweizer Hansjörg Wyss verkaufen musste. Als Wohltäter spendete Abramowitsch mehr als 500 Mio. US-$ an jüdische Initiativen. Die meiste Zeit lebte er außerhalb von Russland und nahm die israelische und die portugiesische Staatsbürgerschaft an. Nach der russischen Invasion der Ukraine nahm er an frühen Gesprächen zwischen den Kriegsparteien teil und wurde dabei möglicherweise vergiftet. Zu seinen eingefrorenen Vermögenswerten gehören ein Gulfstream-G650-Privatjet und ein Anwesen mit 15 Schlafzimmern in London im Wert von 140 Mio. US-$. Zwei Yachten im Wert von 900 Mio. US-$ liegen in der Türkei vor Anker – und damit außer Reichweite der westlichen Sanktionen.

9.

German Khan
7,8 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Khan, der die israelische Staatsbürgerschaft besitzt, leitete TNK-BP – ein Joint Venture mit dem britischen Ölkonzern BP – von 2003 bis zu dessen Verkauf an den Staatskonzern Rosneft im Jahr 2013. Khans Immobilien in Großbritannien, darunter zwei Wohnungen im Wert von 35 Mio. US-$ und ein Haus im Londoner Stadtteil Belgravia, wurden eingefroren.

8.

Andrei Melnitschenko
11,1 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Der Sohn eines sowjetischen Physikers brach nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 sein Studium ab, um eine Kette von Geldwechselstuben zu eröffnen. Zwei Jahre später gründete er die MDM Bank, die zu einer der erfolgreichsten Privatbanken Russlands wurde. Später expandierte er in die Bereiche Düngemittel und Kohle. Seine beiden Yachten – darunter die größte segelgestützte Yacht der Welt, „SY A“, wurden von den Behörden in Italien bzw. auf der Isle of Man eingefroren bzw. abgemeldet. Forbes-Berichten zufolge ist Melnitschenko kein Oligarch, da er ein unabhängiges Vermögen ohne Verbindungen zur russischen Regierung aufgebaut hat. Er wurde hier aufgenommen, weil er mit Sanktionen belegt wurde.

7.

Gennadi Timtschenko
11,3 Mrd US-$
Sanktionen:
US (2014), EU, GB (2022)

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Gegen Ende der Sowjet-Ära führte Timtschenko ein staatliches Exportunternehmen; als dieses später privatisiert wurde, wurde er selbst zu einem der größten Anteilseigner. Er wurde in den 1990er-Jahren in St. Petersburg Putins Freund, als er mit den Rotenberg-Brüdern den Judoklub Yawara-Neva eröffnete. Heute hält Timtschenko Anteile des Gasunternehmens Novatek und des Öl-Chemie-Produzenten Sibur. Er ist auch Vorsitzender der russischen Eishockeyliga.

6.

Alischer Usmanow
11,5 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB, USA

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Der in Usbekistan geborene Usmanow machte sein erstes Vermögen in den späten 1980er-Jahren mit der Herstellung von Plastiktüten. Später kaufte er Anteile an einem Metallunternehmen, das in dem Eisenerz- und Stahlriesen Metalloinvest aufging. Im Jahr 2009 investierte Usmanow als Vorsitzender einer Investitionstochter des staatlichen Gazprom-Konzerns an der Seite von Yuri Milner, der heute ein prominenter Risikokapitalgeber im Silicon Valley ist, in Facebook und andere Tech-Start-ups. Seine fast 600 Mio. US-$ teure 512-Fuß-Yacht „Dilbar“ liegt aufgrund von Sanktionen im deutschen Hafen von Hamburg fest.

5.

Michail Fridman
11,8 Mrd. US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Der in der Ukraine geborene und in Lemberg aufgewachsene Fridman gründete 1989 zusammen mit seinen Studienfreunden German Khan und Alexey Kuzmichev den Rohstoffhändler Alfa-Eco, aus dem sich das Alfa-Konsortium und die Alfa-Bank entwickelten. Dank seiner Verbindungen zum Kreml – einer seiner Mitarbeiter war später Putins wichtigster politischer Berater – erwarb er weitere Vermögenswerte in den Bereichen Telekommunikation, Banken und Öl. Fridmans Immobilien in London – darunter das 100 Mio. US-$ teure Anwesen Athlone House aus der viktorianischen Ära, das über fünf Hektar Landschaftsgärten im Stil von Versailles verfügt – wurden vom Vereinigten Königreich eingefroren.

4.

Alexei Mordaschow
13,2 Mrd US-$
Sanktionen:
EU, GB

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Mordaschow, Chef des russischen Stahlriesen Severstal, kaufte 1992 im Alter von 27 Jahren im Rahmen der russischen Gutscheinprivatisierung seine erste Fabrik zu einem günstigen Preis. Seine Yacht „Lady M“ und eine 115-Mio.-US-$-Villa im Norden Sardiniens wurden von der italienischen Polizei eingefroren, aber seine andere Yacht – die 465 Fuß lange „Nord“ – wurde zuletzt am 7. April in Wladiwostok, Russland, gesichtet. Am selben Tag, an dem die EU Sanktionen gegen ihn verhängte, übertrug er seiner Frau wichtige Vermögenswerte, darunter Aktien des Freizeitunternehmens TUI und des Bergbauunternehmens Nordgold.

3.

Leonid Michelson
14 Mrd. US-$
Nicht sanktioniert

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Der Gründer und Vorsitzende des Erdgasproduzenten Novatek und 36-prozentige Anteilseigner des Petrochemieunternehmens Sibur kaufte einen Teil seiner Sibur-Anteile von Kirill Schamalow, Putins ehemaligem Schwiegersohn. Der sanktionierte Oligarch Gennadi Timtschenko ist sein Partner in beiden Unternehmen.

2.

Wladimir Potanin
17,3 Mrd. US-$
Sanktionen:
Kanada

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Der ehemalige sowjetische Bürokrat war 1996 und 1997 kurzzeitig stellvertretender Ministerpräsident von Boris Jelzin und half bei der Überwachung der Privatisierung verschiedener staatlicher Unternehmen. Potanin gab 2,5 Mrd. US-$ für die Entwicklung eines Ski­gebiets, eines Snowboardparks und eines Freestyle-Skizentrums für die Olympischen Spiele 2014 aus. Er leitet Norilsk Nickel, den größten Nickelproduzenten der Welt. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine trat er aus dem Vorstand der Stiftung des Guggenheim-Museums zurück, dem er zwei Jahrzehnte lang angehörte. Potanin wurde am 4. April 2022 von Kanada mit Sanktionen belegt.

1.

Wladimir Lissin
18,4 Mrd. US-$
Nicht sanktioniert

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Lissin hat sich an den brutalen Aluminiumkriegen in Russland in den 1990er-Jahren die Zähne ausgebissen. Er leitete Fabriken
für die Trans-World-Gruppe, eine Gruppe von Rohstoffhändlern mit Beteiligungen an Aluminiumhütten. Gegen Trans-World wurde später von den russischen Behörden wegen Bankbetrugs ermittelt. 1995 wurde Lissin Berichten zufolge selbst von der russischen Polizei im Zusammenhang mit dem Tod eines Lokalpolitikers befragt; er bestritt ein Fehlverhalten. Heute ist er Vorsitzender der NLMK-Gruppe, eines großen Herstellers von Stahlerzeugnissen.

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Redakteurin & Head of Digital

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