Inside Instagram: Deutschsprachige Influencer im Gespräch

Dass man mit Fotos und Videos auf Social-Media-Portalen Geld verdienen kann, ist längst kein Geheimnis mehr. Schon vor einigen Jahren haben Unternehmen bemerkt, dass Werbeschaltungen durch Influencer durchaus lukrativ sein können. Doch wie profitabel ist das Geschäft rund um die Followerzahlen tatsächlich? Und wie schwierig ist es auf Plattformen wie Instagram und Co. erfolgreich zu sein? Wir haben mit erfolgreichen Influencern der DACH-Region gesprochen, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

LIFESTYLE

Anna-Laura Kummer
(Follower: 275 Tsd.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
2012 habe ich mein erstes Video auf YouTube gepostet. Im ersten Jahr hatte ich kaum Videoaufrufe, bin aber dabei geblieben. Mein Breakthrough Point kam dann 2015, als ich einen Blogger Award gewann, manche Videos viral gingen und ich meine ersten Kooperationen mit Unternehmen einging.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Es kommt ganz darauf an, woran man Erfolg misst. Ich würde sagen, dass die Postings und Videos rund um meine Verlobung und Hochzeit sehr beliebt waren. Ich habe entgegen sozialer Normen meinem Mann einen Heiratsantrag gemacht und davon in einem YouTube Video erzählt. Dieses Video hat einige Menschen ermutigt, ihr eigenes Narrativ zu schreiben. Das fühlt sich für mich nach Erfolg an!

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Ich vertrete die Meinung, dass wir alle unser Bestes geben und uns mal mehr, mal weniger an unseren Prinzipien orientieren. Es ist ok, wenn man in manchen Aspekten des Lebens nachhaltig agiert und in anderen wiederum nicht. Dieses alles-oder-nichts-Prinzip führt nur zu Schamgefühlen und Konflikten. Das bringt uns als Gesellschaft nicht voran!

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Seit ich meinen Lebensstil nach und nach umgestellt habe (größtenteils vegane Ernährung, weniger Konsum, etc.), "musste" ich einige Kooperationsanfragen absagen und war dadurch monatelang beruflich eingeschränkt. Zum Glück gibt es mittlerweile viele tolle Unternehmen bei denen Nachhaltigkeit an oberster Stelle steht. Ich bewerbe durchaus Produkte und Services, versuche aber ein gesundes Mittelmaß zu finden.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Anfang 2019 habe ich das nachhaltige Modelabel „The Slow Label" gegründet. Seither teilt sich meine 50-60-Stunden-Arbeitswoche in zwei Jobs auf. Ich versuche, mir samstags wirklich freizunehmen, bin aber an den restlichen Tagen eigentlich immer beschäftigt.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil …
die Tätigkeit als InfluencerIn sehr umfangreich und kein „9 to 5 Job" ist. Als InfluencerIn ist man ein kleines Unternehmen in einer Person - man ist SekretärIn, BuchhalterIn, ManagerIn, FotografIn, AutorIn und Model in einer Person.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist, wenn ich mit meiner Community im Austausch stehe und Zuspruch von ihnen bekomme. Meine größte Frustration ist, wenn Menschen ihren Frust an mir auslassen.

8) Wie groß ist dein Team?
Bei meinem Influencer-Job unterstützt mich meine Managerin Yasmeen. Bei „The Slow Label" sind wir mittlerweile zu viert!

9) Wie viel verdienst du?
Dadurch dass ich weniger Kooperationen eingehe und mich mehr auf The Slow Label konzentriere, würde ich mein Influencer-Einkommen mit einem herkömmlichen 40 Stunden Gehalt vergleichen.

10) Was hast du studiert?
Ich habe mich direkt nach dem Abschluss der Matura (Abitur) selbstständig gemacht. Davor hatte ich nur Sommerjobs!

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Ich bin Gründerin einer Modemarke und teile nebenbei mein Leben auf Social Media, um mein Business bekannter und greifbarer zu machen und um Leute zu inspirieren, nachhaltiger zu leben.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
„The Slow Label" weiterhin zum Wachsen zu bringen. Das ist aktuell mein größtes Ziel!

Ebru Erkut
(Follower: 224 Tsd.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Als ich als Marketing Specialist gearbeitet habe, habe ich mich intensiv mit Instagram beschäftigt und verschiedenste Beiträge (Fotos und Videoaufnahmen) auf Instagram geteilt. Tiefe Einblicke in mein Leben; darunter meine Hochzeit, waren mitunter ein wichtiger Faktor für den Erfolg.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Auf Instagram ging 2021 ein Reel mit 7,4 Millionen Views viral. Zu sehen bin ich, wie ich typisch mit einem Coffee-To-Go-Becher über die Straße laufe und dabei ausrutsche. Anfangs war ich mir nicht ganz sicher, ob ich das Video teilen möchte aber irgendwie fand ich es witzig und natürlich. Auf Instagram wollen Menschen oft alltägliche Situationen sehen, dabei erstaunlicherweise auch viel Einfaches, wie z. B. wie man sich einen Kaffee macht.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Eigentlich gar nicht schwer. Ich bin ein sehr disziplinierter, gut organisierter Mensch. Ich zeige auf Instagram das, wozu ich stehe und verberge nichts. Von Filtern halte ich persönlich nichts und wende sie selber auch nicht an.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Ich denke zuerst immer an meine Follower und an den Marken-fit. „Was haben meine Follower davon, wenn ich das poste oder bewerbe” ist die zentrale Frage hinter jeder werblichen Anfrage. Und eben, ob die Marke zu mir und ich zur Marke passe. Ich möchte nichts machen, was meiner Glaubhaftigkeit schaden würde, weil das bei Content Creatoren - meiner Meinung nach - das höchste Gut ist. Außerdem bewerbe ich nichts mit Nacktheit/Sexualität oder Politik, dafür folgt mir auch niemand.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Ich investiere täglich extrem viel Zeit dafür. Als Content Creator entstehen viele Inhalte geplant, oft gibt es aber auch da und dort einen Shot, der spontan entsteht und in meiner Insta-Story landet. Content Creation ist definitiv kein 9-to-5-Job und wer das anfangs glaubt, merkt schnell, dass er sich irrt.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil …
ich sogar mehrere Jobs habe: Neben meinem Influencer-Dasein habe ich eine eigene Interior-Marke namens „RAYS OF MARCH“, führe eine Digital Consulting Agency und helfe Unternehmen, im Hintergrund zu wachsen. Mein Tag besteht aus unzähligen Telefonaten und Mails. Ich habe jeden zweiten Tag ein Foto- oder Videoshooting, die Nachbearbeitung davon und besuche mehrmals wöchentlich Events und Launches. „Ein" Job ist es also keinesfalls - sondern „zig" Jobs mit unlimitierter Stundenanzahl.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Wenn Follower mir ein paar nette Zeilen schreiben, z. B. darüber, dass sie wegen mir studiert haben oder sich für etwas entschieden haben. Oder ich sie an schlechten Tagen glücklich mache. Frustrierend ist, wie oberflächlich Instagram manchmal ist und wieviel auch in Österreich gefaked wird.

8) Wie groß ist dein Team?
Aktuell sind es drei fixe Mitarbeiterinnen und immer wieder wechselnde Freelance-Kollegen, die ich z. B. für Videoshoots buche.

9) Wie viel verdienst du?
Zum Glück so viel, dass ich ein gutes Leben führen kann – wobei wie erwähnt, sehr viel Arbeit dahinter steckt. Ich denke aber nicht, dass ich in meinem Alter als Angestellte so viel verdienen würde, weil das schlichtweg nicht bezahlt wird.

10) Was hast du studiert?
Ich habe ein Bachelor- sowie Masterstudium in Marketing absolviert. Meine ersten drei Jobs vor der Selbständigkeit waren im Marketing großer Unternehmen.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
„Da gibt es Firmen, die wollen, dass ich ihr Produkt/ihre Leistung bewerbe, weil mir über 200.000 Menschen zusehen. Wenn mir ihr Produkt gefällt, mache ich Fotos und Videos davon und zeige sie den Leuten."

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
die Produktrange meiner eigenen Marke „RAYS OF MARCH“ zu erweitern und als Digital Consulting Agency noch mehr Unternehmen zu helfen, sichtbar zu werden.

Morena Diaz
(Follower: 62 Tsd.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Ich war schon vor gut zehn Jahren aktiv auf Instagram. Habe damals mit meinem Blog gestartet und wollte andere motivieren, in die Fitnesswelt einzutauchen. Ich teilte „gesunde“ Rezepte, Fitnessübungen und Vorher-nachher-Vergleiche sowie Tipps zum Abnehmen. Da ich aber mit der Zeit eine Essstörung entwickelte, musste ich damit aufhören und habe stattdessen irgendwann angefangen, darüber zu schreiben und damit auch Schönheitsideale zu kritisieren. Damit hatte ich einen Nerven getroffen. Es kamen ständig mehr und mehr Follower dazu, die sich mit mir identifizieren konnte. Ein 20min.ch Beitrag über mich und meine Bikinibilder und viele weitere Beiträge dieser Art haben mich dann schweizweit bekannt(er) gemacht.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Ein Bikinibild, wo ich über Selbstliebe schreibe.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Ich nutze keine gesichts- und körperverändernde Filter, habe ich nie und werde ich nie. Lediglich mal ein Filter, der wärmeres Licht macht aber that’s it. Hier fällt es mir auch gar nicht schwer, meinen Prinzipien treu zu bleiben weil es nichts befreienderes gibt, als bedingungslos sich selbst zu sein. Auch was die Ernährung angeht bin ich ziemlich locker. Ich versuche möglichst frisch, regional und saisonal zu essen aber verfolge hier wie auch in Sachen Nachhaltigkeit kein strenges Regime. Ich gebe mir sehr fest Mühe, weil Umweltthemen nicht nur mich betreffen sondern auch die Zukunft meiner Tochter, aber ich bin nicht perfekt und finde, dass in erster Linie große Unternehmen an die Leine genommen werden müssten.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Produkte, die ich im Alltag ebenfalls verwende, für die ich einstehen kann, für die werbe ich auch gerne. Wenn etwas zwar cool wäre, aber nicht so zu meinem Content passt, dann sage ich eher ab und wenn etwas überhaupt nicht meinen Werten entspricht, dann ist die Absage garantiert.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Als Mami einer neun Monate alten Tochter kann ich nicht mehr so viel arbeiten wie vorher wie z. B. auch während der Schwangerschaft. Da habe ich sogar bis ein paar Stunden vor dem Spitalaufenthalt gearbeitet weil ich wusste, dass ich diesen Job, den ich so gerne mag, nicht mehr auf diese Art und Weise ausführen kann. Während vorher locker zehn Stunden am Tag auf dem Plan standen, sind es heute etwa die Hälfte, also fünf Stunden pro Tag. Das variiert aber und hängt von der Auftragslage und meiner Tochter ab.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil …
wir unglaublich wirtschaftlich sind. Wir generieren große Umsätze mit unserem Tun. Von nichts kommt nichts.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist meine Tochter. Meine größte Frustration ist der Instagram Algorithmus.

8) Wie groß ist dein Team?
Ich habe ein Management, ansonsten bin ich eher eine One- Woman-Show.

9) Wie viel verdienst du?
Durchschnittlich zwei Mal so viel wie ich vorher als Lehrerin verdient habe.

10) Was hast du studiert?
Nach der Grundschule habe ich eine Lehre als Pharma-Assistentin in der Apotheke absolviert, danach das Lehramtsstudium angehängt.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Ich erstelle Inhalte, die einerseits der Unterhaltung und Inspiration dienen und andererseits gesellschaftliche Prozesse und Veränderungen unterstützen.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
ein TV-Dreh in ein paar Stunden über sexualisierte Gewalt.

HEALTH

fitgreenmind
Maya Leinenbach
(Follower: 1,8 Mio.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Mit Instagram angefangen habe ich schon im Januar 2019. Ich hatte den Traum ein eigenes Kochbuch herauszubringen, aber dachte mir „wenn ich jetzt eins veröffentliche, kauft es ja keiner, weil keiner mich kennt“, also habe ich mit Instagram angefangen. Anfangs bestand mein Feed nur aus Bildern mit dem Rezept in der Caption. Nach einem halben Jahr ist mir aufgefallen, dass Videos irgendwie besser ankommen, woraufhin ich meinen Content auf die „typischen“ Instagram-Videos umgestellt habe. Der „Breakthrough“ kam dann aber erst 2020 im Herbst, als ich mich endlich an Reels herangetraut habe. Ich weiß noch, mein erstes „richtiges“ Reel waren „Cauliflower Alfredo Nudeln“, das war mein erstes Video mit über einer Million Aufrufe.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Das ist überraschenderweise auf TikTok, ein Focaccia mit 14,2 Millionen Views und 1,6 Millionen Likes.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Eigentlich fällt es mir überhaupt nicht schwer. Bei der Ernährung achte ich einfach auf Balance. Ich liebe gesunde Gerichte, aber manchmal darf es auch gerne ein veganes Eis oder Schokolade sein. Und auch beim Thema Nachhaltigkeit, achte ich gerne auf gewisse Dinge, da ich meine Beweggründe kenne und weiß, dass alles was ich mache einen Impact hat. Aber natürlich bin ich bei weitem nicht perfekt und an manchen Stellen könnte ich auch noch nachhaltiger leben, aber das verstecke ich nicht vor meiner Community. Im Gegenteil, sie können mir sogar Tipps für Produkte oder kleine Hacks mit an die Hand geben, sodass wir uns alle gegenseitig ein bisschen inspirieren können.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Ich bewerbe nur Produkte hinter denen ich zu 100% stehe und welche ich auch selber im Alltag benutze. Mir geht es eher darum meiner Community gute Tipps oder Empfehlungen zu geben, die ihr Leben ein bisschen verbessern können. Außerdem ist es cool, Firmen zu unterstützen, deren Philosophie ich so wie so toll finde.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Ich würde nicht sagen, dass mein Job „hart“ ist, denn es macht mir einfach unglaublich viel Spaß! Trotzdem fließt natürlich eine Menge Arbeit in die Content-Produktion etc., heruntergerechnet auf den Tag sind das neben der Schule wahrscheinlich vier Stunden. Wobei ich alle meine Videos samstags aufnehme und sonntags schneide, pro Video sind das drei Stunden Arbeit.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil…
ich sehr viel Arbeit in meinen Content stecke und durch meine große Reichweite viele Leute inspirieren kann, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist das Feedback meiner Community! Am meisten freut es mich, wenn Leute berichten, dass sie normalerweise gar nicht viel kochen, erst recht nicht vegan, aber durch meine Rezepte jetzt „aus Versehen“ vegan kochen. Meine größte Frustration ist, wenn Rezepte nicht funktionieren, aber davon lasse ich mich nicht demotivieren, sondern versuche es an einem anderen Tag einfach nochmal.

8) Wie groß ist dein Team?
Alles, was man auf Social Media sieht mache ich selbst, also meine Videos, Stories, DMs etc. Seit etwas über einem Jahr habe ich ein exklusives Management und eine auf Healthy Living spezialisierte Agentur, die mich intensiv begleiten, beraten und unterstützen. Die Größe und Konstellation des Teams hängt dabei von den jeweiligen Projekten und Aufgaben ab. Bei meinem Kochbuch waren natürlich viel mehr Leute involviert als bei einer einfachen Kooperation.

9) Wie viel verdienst du?
Das kann man pauschal nur schwer sagen. Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar mit dem, was mir Spaß macht Geld zu verdienen und nutze das am liebsten für eine schöne Zeit mit meiner Familie, z. B. im Urlaub.

10) Was hast du studiert?
Ich gehe noch zur Schule, momentan bin ich in der zwölften Klasse und werde nächstes Jahr mein Abitur machen.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Ich filme mich beim Kochen veganer Rezepte und lade die Videos im Internet hoch. Dadurch kann ich viele Leute erreichen und kann durch Produktempfehlungen, Kooperationen oder sogar eigene Produkte Geld verdienen.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
es irgendwann mal eigene Produkte in den Supermarkt zu bringen, also „convenience food“ in gesund und vegan. Das ist natürlich ein sehr großes Projekt, aber im Hintergrund wird schon an ein paar Sachen gearbeitet.

Mady Morrison
(Follower: 2,47 Mio.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Ich habe im Mai 2015 mein erstes Yoga-Video auf Youtube veröffentlicht, gedreht bei eisigen zehn Grad in einer Tiefgarage. Mein Ziel war es von Anfang an Yoga für jeden frei zugänglich zu machen und auf eine moderne und zeitgenössische Art weiterzugeben. Mit Instagram habe ich bereits 2012 begonnen. Einen konkreten Breakthrough gab es nicht. Der Erfolg ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit und Leidenschaft und von einem 100%igen Commitment.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Mein erfolgreichster Beitrag ist auf jeden Fall mein „15 Minute Daily Stretch“ Video auf Youtube. Es hat aktuell 52 Millionen Aufrufe, nach gerade einmal 1,5 Jahren.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und Bewegung tragen für mich enorm zu meinem Wohlbefinden bei. Es tut mir einfach gut, und es steht kein „müssen“ hinter diesen Entscheidungen, sondern ein „wollen“. Ein gesunder Lifestyle ist für mich ein Investment in mein zukünftiges Ich. Und vor allem Yoga nährt mich dabei ganzheitlich auf physischer aber auch auf einer sehr feinstofflichen Ebene. Gegen ein Gläschen Wein, ein leckeres Stück Torte oder mal einen ganzen Tag auf der Couch habe ich übrigens auch absolut keine Einwände ;) It’s all about the balance.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Ich bin unglaublich selektiv was Werbepartner betrifft, daher arbeite ich jedes Jahr auch nur mit etwa zwei bis drei Firmen zusammen. Ich muss 100% hinter einem Produkt stehen und das ist keine Floskel, das meine ich ganz genau so. 99% reichen da nicht ;)

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Ich arbeite 24/7.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil …
sie es vermutlich nicht besser wissen und möglicherweise ein unrealistisches Bild von der Branche haben.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist die Zufriedenheit und die Erfolgsmomente meiner Zuschauer*innen. Meine größte Frustration ist, dass ich mich sehr oft und sehr lange an Kleinigkeiten aufhalte und dann nicht zu Potte komme.

8) Wie groß ist dein Team?
Mein Team besteht neben mir aus meinem Freund und meinem Hund. Ohne Witz, wir stemmen das alles zu zweit und das ist absolut verrückt!! Mein Ziel für dieses Jahr ist es aber das Team um mindestens zwei weitere Personen zu erweitern. Ein riesiges Unternehmen aufzubauen steht aber nicht in meinem Interesse, dafür sind mir Freiheit und Unabhängigkeit zu wichtig.

9) Wie viel verdienst du?
Ich weiß ja nicht was der CEO eines Mittelständlers verdient. Für mich war Geld noch nie ein Motivator. Mittlerweile kann ich von meiner Leidenschaft leben und das ist für mich das größte Geschenk.

10) Was hast du studiert?
Ich bin eigentlich Designerin und habe Kommunikationsdesign studiert.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Genauso wie jedem anderen auch ;-) Ich bin Youtuberin und Yogalehrerin und produziere hochwertige Yoga-, Fitness- und Meditationsvideos für mittlerweile mehrere Millionen Menschen. Außerdem führe ich einen eigenen Online-Shop für Yoga Poster/Fotografien und habe drei sehr erfolgreiche Kalender verlegt.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
der Launch meiner ersten nachhaltigen #yogamitmady Community Collection! Eine kleine aber feine Kollektion aus Shirts, Hoodies, Sweatpants und Accessoires mit yogainspirierten Designs für meine Community im Mady-Style.

SOCIETY

Finanzfluss
Thomas Kehl
(Follower: 988 Tsd.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Eigentlich sind wir seit 2015 relativ konstant gewachsen. Das erste Video, mit dem wir in die YouTube-Trends gekommen sind war eines über die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Das erfolgreichste Video ist „Bitcoin erklärt“ auf YouTube und der erfolgreichste Instagram-Post sind absurderweise Hochzeitsbilder von mir.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Ich lege genau so an, wie ich es in den Videos erkläre. Manchmal halte ich mich nicht ganz an mein Budget.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Wir bewerben Produkte, hinter denen wir stehen und die wir auch selbst nutzen. Weil wir alles vorher testen, habe ich auch zig Konten und Depots.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Sehr unterschiedlich, ich verwende ja auch Zeit für das Unternehmen, wenn ich mir in meiner Freizeit Gedanken mache. Je nachdem, was gerade los ist aber vielleicht so 30-80 Stunden die Woche, ich hab aber auch viele Urlaubstage.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil …
Unternehmertum ein richtiger Job ist. Wir beschäftigen ja mittlerweile auch Leute.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist Leuten Finanzen verständlich zu machen. Auf den ersten Blick ist es ein recht komplexes Thema, mit dem man aber sehr viele Aha-Effekte erzeugen kann. Es ist toll, wenn Leute ein Thema verstehen können, dass sie eigentlich schon abgeschrieben haben. Größte Frustration vielleicht so Sachen wie technische Schwierigkeiten auf der Website, etc. Also wenn man sich mit Dingen beschäftigen muss, die sich nicht direkt auf den Content beziehen.

8) Wie groß ist dein Team?
Wir sind 15 full-time-equivalent Leute.

9) Wie viel verdienst du?
Wir möchten da keine Zahlen herausgeben. Wir sind aber profitabel und konnten alles aus eigener Finanzkraft aufbauen.

10) Was hast du studiert?
Ich war zwei Jahre lang Investmentbanker, habe vorher in Frankfurt und Paris BWL studiert. Nebenbei haben wir den Kanal aufgebaut um den ich mich seit Ende 2019 Vollzeit kümmere.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Ich sage, dass ich Inhalte produziere, die Finanzbildung betreiben.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
Unser letztes großes Ding war unser Buch, dass jetzt seit 16 Wochen auf Platz eins der Spiegel Bestsellerliste ist. Jetzt gerade bauen wir ein Tool, das unserer Community hilft, sich leichter im ETF-Universum zurechtzufinden, das soll Ende Juni launchen.

Diana zur Löwen
(Follower: 1 Mio.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Tatsächlich gab es den nie so richtig. Ich habe mir das Stück für Stück aufgebaut. Mein erstes Feature hatte ich 2010 bei Teenvogue. Ich bin schon richtig lange dabei, aber es ist gut, dass meine Inhalte mit mir erwachsen werden.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Tatsächlich alles rund ums Thema Alleinsein, mentale Gesundheit oder auch meine Wohnung interessiert viele. An andere Themen, die mir auch Freude bereiten, muss ich meine Follower oft erst in kleinen Häppchen heranführen.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
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4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Wichtig ist, dass ich die Produkte und Brands selbst nutze. Also, ich bewerbe auch Dating-Apps oder erotische Audiogeschichten für Frauen, da steh ich dahinter. Marken und Produkte, die nicht zu meinen Werten passen, fallen raus.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Ich habe als Creator angefangen, mittlerweile habe ich noch einen eigenen Online-Shop, berate einige Unternehmen und besonders auch meine Startup-Investments intensiver. Es sind mehr als 40 Stunden in der Woche, aber zum Glück habe ich auch viel Unterstützung. Ich bin sehr dankbar, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil…
viele nur das Ergebnis in den sozialen Medien sehen und nicht die ganze Arbeit und Kreativität, die dahinter steckt.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Dass ich liebe, was ich tue und noch immer so viel Neues durch meinen Job lerne.

8) Wie groß ist dein Team?
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9) Wie viel verdienst du?
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10) Was hast du studiert?
BWL an der Uni zu Köln und eine Weiterbildung in Sustainable Finance. Mein erster Job war, Nachhilfe in Latein und Englisch zu geben.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
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12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
dass ich vor allem mehr Frauen zu Business Angels machen will und ich möchte mein Netzwerk noch direkter mit meinen Follower teilen.

Bildquelle: https://www.all-in.social/artists/diana-zur-loewen

Alexasearth
Alexa Grassmann
(Follower: 179 Tsd.)

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1) Was und wann war dein Breakthrough Post?
Damals begann alles mit meinem Auszug und dem alleine Reisen durch Lateinamerika. Ich musste raus aus einer Welt, in der ich mich wie eine Fremde gefühlt habe, rein ins Ungewisse, das sich so viel mehr nach Zuhause angefühlt hat. Das Reisen hat den ersten Stein gelegt, um zu mir zu stehen. Die Zeit habe ich auf meinem Blog und schließlich auf Instagram begleitet. So begann das Mich-Der-Welt-Öffnen.

2) Was ist dein erfolgreichster Post?
Ein Video, auf dem ich durch die Straßen Kölns tanze, mit 3,7 Millionen Views auf TikTok. Auf Instagram sind es Posts, die queere Liebe zeigen.

3) Wie schwer fällt es dir manchmal dich an deine eigenen Prinzipien zu halten?
Lange war ich strikt vegan, doch das bin ich nicht mehr. Ich sehe aber keinen Sinn darin, Tierleid zu promoten. Außerdem ist es nie möglich, das ganze Spektrum an Emotionen abzubilden und Instagram umfasst nur einen Bruchteil meiner Tagesverfassung.

4) Wie kommerziell bist du, welche Produkte bewirbst du?
Ich bewerbe Produkte, die als Vehikel dienen, um meine Werte zu vermitteln und Events, die Menschen zusammenbringen und Augen öffnen.

5) Wie zeitintensiv ist dein Job?
Meine Partnerin sagt immer, ich arbeite mehr als ich sollte. Als Selbstständige variiert der Arbeitsaufwand aber. Mal vier, mal zehn Stunden pro Tag, inklusive Wochenende.

6) Menschen, die sagen, ich hätte keinen “richtigen Job” haben keine Ahnung, weil…
Aktivismus und Sichtbarkeit Arbeit bedeuten.

7) Was ist deine größte Motivation/Frustration?
Meine größte Motivation ist meine Community in all ihrer Vielfalt in Person zu treffen. Ich erlebe sie als Menschen, die zu sich selbst finden, zu sich selbst stehen, Bewegung, Lust und Liebe thematisieren und Stigmata aufbrechen. Zu sehen, wie viele wir sind und wie viele Veränderung wollen. Meine größte Frustration ist Queerfeindlichkeit auf Instagram und TikTok.

8) Wie groß ist dein Team?
Ich halte mein Team am liebsten klein. Ich habe zwei Fotografinnen, die gleichzeitig enge Freundinnen sind, in Köln und Berlin, und mein Management. Dabei am engsten meine direkte Managerin in Köln.

9) Wie viel verdienst du?
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10) Was hast du studiert?
Ich habe Psychologie studiert.

11) Wie erklärst du deinem Job deinen Eltern/Großeltern?
Aktivistin. So wie damals Menschen auf die Straßen gegangen sind, erhebe ich meine Stimme im Netz. Ich schaffe einen Safe Space, fange das Leben ein und mache Kunst draus. Und Kunst ist nicht zuletzt unpolitisch, sondern schafft Veränderung und verbindet. Ich will Sichtbarkeit schaffen. Sichtbarkeit der queeren Community, Sichtbarkeit von Frauen, weiblich gelesenen Menschen, Minderheiten. Themen, für die ich als Betroffene als Vorbild agieren möchte.

12) Mein nächstes ganz großes Ding ist…
mein erstes Buch, das ungeschönt meinen Identifikationsprozess behandelt. Alles hat damals mit dem Schreiben begonnen und so komme ich endlich dahin zurück und erfülle mir ganz nebenbei meinen Kindheitstraum.

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