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Mit einer eigens entwickelten Robotaxi-Flotte will Amazon-Tochter Zoox Waymo im Markt für autonome Fahrdienste Konkurrenz machen.
In einem neuen Werk in Hayward bei San Francisco hat Zoox die Serienproduktion kleiner, sensorbestückter Fahrzeuge gestartet. Noch 2025 soll der kommerzielle Fahrdienst in Las Vegas anlaufen, weitere US-Städte wie San Francisco, Austin, Miami, Los Angeles und Atlanta sollen folgen.
Im Gegensatz zu Waymo, das serienreife Fahrzeuge mit Sensoren nachrüstet, setzt Zoox von Beginn an auf eine vollständige Eigenentwicklung. Die Fahrzeuge haben weder Lenkrad noch Pedale, sind bidirektional konstruiert und erreichen bis zu 75 mph. Für den Einsatz in Städten soll die Geschwindigkeit jedoch bei 45 mph liegen.


Zoox plant eine Betriebszeit von bis zu 16 Stunden pro Tag bei fünf Jahren Lebensdauer. Das Geschäftsmodell sieht keine Fahrzeugverkäufe vor – der Umsatz soll ausschließlich über bezahlte Fahrten generiert werden. Aktuell werden pro Tag ein Fahrzeug gebaut, mittelfristig will Zoox bis zu 5.000 Einheiten pro Jahr produzieren, langfristig sogar 10.000.
Waymo gilt mit ausgedehnten Testbetrieben und kommerziellen Angeboten als Marktführer in den USA. Tesla verfolgt dagegen mit einem Kamera-basierten Ansatz eine günstigere Lösung – bleibt aber umstritten, da mehrere tödliche Unfälle unter Einsatz von Autopilot-Systemen untersucht werden. Zoox setzt dagegen auf eine Kombination aus Lidar, Radar, Kameras und Audio- sowie Thermosensoren.
Ob Zoox profitabel gegen Waymo bestehen kann, hängt von einer schnellen Skalierung und hoher Auslastung ab. Für eine mittelgroße Stadt rechnet Zoox mit 500 bis 1.000 Fahrzeugen. Konkrete Zahlen für Las Vegas nennt das Unternehmen nicht.
Text: Alan Ohnsman
Fotos: Zoox