Asynchrone Arbeit

Ein Gastkommentar von Katharina van Daele, Co-Gründerin von Datarocks.

Von einem Tag auf den anderen waren im Zuge der Pandemie sämtliche Unternehmen dazu aufgefordert, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Die Frage der Stunde: Wie kann man produktiv und nachhaltig von zu Hause arbeiten?

Viele der aufkommenden Ratschläge behandeln Effizienz im Homeoffice und arbeiten im „Flow” – nun, da man sich mangels ständiger sozialer Interaktion mehr auf seinen Körper und Biorhythmus konzentrieren und diesen optimieren kann. Für alle, die in größeren Organisationen arbeiten oder es gewohnt sind, eng zusammenzuarbeiten, ist arbeiten ohne direkte Interaktion und Kommunikation sicher schwierig. Trotz aller Coworking Tools wie Jira oder Confluence „glüht“ der Chat, und virtuelle Meetings nehmen einen großen Teil des Kalenders ein.

Katharina van Daele
... hat lange in verschiedenen Rollen bei großen Unternehmen und Startups in Oslo, London, Wien und jetzt Zürich gearbeitet. Mit zwei Co-Foundern gründete sie Anfang 2020 Datarocks – ein Tool, das Teams hilft, Arbeitsaufwand besser abzuschätzen und Ressourcen entsprechend zu organisieren.

Wie also können verteilte Teams besser asynchron arbeiten? Welche Tasks können zeitlich versetzt aber trotzdem abgestimmt abgearbeitet werden? Diese Fragen haben sich viele Firmen und Teams gestellt. So auch wir. Die Idee: Weil wir davon überzeugt sind, dass Teams auch nach der Corona Krise verstärkt dezentral arbeiten werden, also immer weniger physisch an einem Ort zusammenkommen, ist eine effiziente, Software-gestützte Koordination und Ressourcenplanung essenziell – etwas, das wir mit Datarocks entwickelt haben. Denn mit effizienten, digitalen Tools und höherer Transparenz von Arbeitsaufwand und Leistung, können wir in Zukunft verstärkt produktive und stressfrei arbeiten sowie neue Arbeitsrealitäten besser integrieren.

Doch das ist nur ein Aspekt der neuen Art zu arbeiten. Weil Remote Working uns auch weiterhin begleiten wird, wird eine Konvergenz zwischen „Home” und „Office” weiter fortschreiten. Einige globale Unternehmen gehen sogar so weit, Büros signifikant zu reduzieren. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen! Dieser rapide Wandel bringt neue Herausforderungen mit sich: Gemeinsam arbeiten ohne nebeneinander zu sitzen? Was passiert langfristig mit Arbeitsstandards und Kultur? Wie können wir die vielen kleinen und großen täglichen Absprachen mit technischen Anwendungen vereinfachen? Wo möglich, sollten wir auf digitale, asynchrone Tools setzen und Eigenverantwortung fördern. Wir haben jetzt die Möglichkeit, unsere Arbeit neu zu gestalten und langfristig flexiblere Arbeitsweisen einzuführen, die unseren individuellen Bedürfnissen besser angepasst sind. Egal ob Pendler, Remote Worker, Teilzeitarbeiter, Frühaufsteher oder Angestellte in Nachtschichten – langfristig werden intelligente Tools Prozesse optimieren, sodass wir weniger Zeit mit dem „wie" und mehr Zeit mit dem „was und warum" haben werden. Firmen werden so mehr Sinn stiften und Mitarbeiter enger an sich binden können.

Gastkommentar: Katharina van Daele

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