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Whitney Wolfe Herd, Gründerin und CEO von Bumble, arbeitet an einer neuen App, die unabhängig von der bestehenden Plattform betrieben wird. Im Zentrum steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die auf psychologische Theorien zurückgreift.
Anstelle des klassischen Swipe-Formats sollen Nutzer:innen Profile anhand ihrer Bindungstypen und Erfahrungen aus früheren Beziehungen erstellen. Grundlage ist die sogenannte Attachment-Theory, die beschreibt, wie Menschen emotionale Nähe aufbauen und in Partnerschaften handeln. Für die Konzeption hat Bumble Psycholog:innen und Therapeut:innen hinzugezogen.
Die neue Anwendung soll im Herbst 2025 in einer ersten Beta-Phase starten. Das Unternehmen prüft zugleich neue Geschäftsmodelle, darunter kostenpflichtige Matching-Optionen. Ziel ist es, die Effizienz der Partnersuche zu erhöhen und die Abhängigkeit vom oberflächlichen Auswahlverfahren nach Fotos und Altersangaben zu verringern. Nutzer:innen sollen dadurch stärker personalisierte Vorschläge erhalten.
Das Projekt ist Teil einer umfassenderen Neuausrichtung von Bumble. Unter der erneuten Führung von Wolfe Herd hat das Unternehmen Personal abgebaut, Kosten gesenkt und angekündigt, verstärkt in KI-basierte Produkte zu investieren. Die App steht damit auch für die strategische Antwort auf die Herausforderungen eines stagnierenden Marktes, in dem viele Dating-Plattformen mit nachlassendem Wachstum und sinkendem Nutzer:innen-Engagement konfrontiert sind.
Offen bleibt, ob die neue Technologie tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt und wie groß die Nachfrage nach einer KI-gestützten Alternative sein wird. Klar ist jedoch, dass Bumble mit dem Schritt versucht, sein Geschäftsmodell neu zu positionieren und sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
Foto: Bumble