Die Digitalisierung des Geldes

Die Covid-19-Krise ist, wie aktuelle Zahlen zeigen, ein massiver Beschleuniger für digitales Bezahlen. Das Ausbrechen der Coronapandemie hat zu spürbaren Veränderungen im Zahlungs­verhalten geführt.

Ganz abgesehen von den jüngsten Verschiebungen durch die Coronakrise ist der Trend hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz schon in den vergangenen Jahren erkennbar gewesen. Bargeld war in Deutschland schon 2018 nicht mehr das wichtigste Zahlungsmittel – es gab gemessen am Umsatz erstmals mehr Karten- (49 %) als Bargeldzahlungen (48 %). Ähnliche Trends sind auch in Österreich und der Schweiz zu beobachten. Dazu beigetragen hat auch der Siegeszug des Onlinehandels, der in den vergangenen Jahren die Bezahlgewohnheiten der Menschen verändert hat.

Gerade deshalb brauchen wir in der DACH-Region einen mutigen Einzelhandel, der bereit ist, Innovation im Einkaufserlebnis zu ermöglichen, und der die Digitalisierung des Geldes nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreift. Die Covid-19-Krise ist, wie aktuelle Zahlen zeigen, ein massiver Beschleuniger für digitales Bezahlen. Das Ausbrechen der Coronapandemie hat zu spürbaren Veränderungen im Zahlungs­verhalten geführt. Auch die Limiterhöhung für kontakt­loses Bezahlen ohne PIN-Eingabe von 25 auf 50 € in Deutschland und Österreich dürfte diesen Trend nachhaltig unterstützen. Die Konsequenz in einer Zahl: Seit dem Ausbruch der Corona­viruspandemie ist die Nutzung von Kartenzahlungen im DACH-Raum um bis zu 65 % gestiegen.

Robert Bueninck
... ist Geschäftsführer von Klarna in der DACH-Region. Er kam bereits 2012 zum Unternehmen. Bueninck studierte International Business.

Ein weiteres Anzeichen für den sich vollziehenden Wandel: Immer mehr Konsumenten aus allen Teilen der Gesellschaft kaufen im Zuge der Coronakrise online ein. Während jüngere Generationen eine deutlich höhere Affinität zu alternativen und deutlich komfortableren Zahlungsmöglichkeiten aufweisen, zeigt eine aktuelle Klarna-Studie zum Kaufverhalten in Zeiten von Corona, dass während des Lockdowns auch vermehrt ältere Generationen Onlineeinkäufe tätigten. Eine zweite spannende Erkenntnis der Studie: Während des Shutdowns war gerade in ländlichen Regionen ein deutlicher Anstieg der Umsätze zu bemerken. Auch hier handelt es sich um neue Käuferschichten, und es ist durchaus wahrscheinlich, dass wir am Ende der Krise ein nachhaltig verändertes Bild des Einkaufsverhaltens sehen, das am Ende noch digitaler ist als bisher.

Einen Blick in die bargeldlose Zukunft bietet Schweden, die Heimat von Klarna. Bis 2023 wird in Schweden Bargeld de facto abgeschafft sein. Schon jetzt werden dort über 80 % aller Käufe bargeldlos abgewickelt, im Einzelhandel sind es sogar 95 %. Ob im öffentlichen Nahverkehr oder auf dem Wochenmarkt – in Schweden bezahlt man überall mit der Karte oder dem Handy. Sogar Bettler und Straßenmusikanten akzeptieren Kreditkarten. Der verstärkte Trend hin zu alternativen Zahlungsanbietern wie Klarna ist aber auch in der wachsenden Nachfrage der ­Konsumenten nach Simplifizierung in einer immer ­schnelleren Welt begründet. Sie sehnen sich nach praktischen und zeitgemäßen Lösungen im Umgang mit Geld, die Vorgänge und Prozesse für sie radikal vereinfachen und ihnen Inspiration für Neues liefern. Vorrangiges Ziel von Klarna ist es, Menschen von der sinnlosen Zeitvergeudung zu befreien, die sie mit der Verwaltung ihrer Einkäufe und Finanzen verbringen, damit sie mehr das tun können, wo­rauf sie Lust haben.

Gastkommentar: Robert Bueninck

Opinions expressed by Forbes Contributors are their own.

Der Artikel ist in unserer Mai-Ausgabe 2020 „Geld“ erschienen.

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