Impact-Investoren

Viele Investoren verwenden den Begriff „Impact Investing“, wenn sie in Unternehmen und Fonds anlegen, die auch eine positive soziale oder ökologische Rendite bringen. Hier die zwölf wichtigsten Impact-Investoren der USA.

Marc Benioff
Vermögen: 6,4 Mrd. US-$

Der Salesforce-CEO und seine Frau Lynne haben ­einige Impact-Investitionen zwischen 100.000 und einer Million US-$ getätigt. Beispiele sind Carrot, Hersteller von Kohlenmonoxid-Atmungssensoren, die – mit einer App gekoppelt – Rauchern helfen sollen, von ihrem ­Laster wegzukommen. Ein weiteres ist New Wave Foods, das algenbasierte Shrimps herstellt. Bei diesen Anlagen ­erwarten die Benioffs 30 Prozent jährliches Wachstum.

Steve Ballmer
Vermögen: 42,3 Mrd. US-$

Der ehemalige Microsoft-CEO unterstützt Schulen, Non-Profits und Sozialagenturen dabei, ihre Technologien auf den letzten Stand zu bringen. Im August kündigten Ballmer und seine Frau Connie an, 59 Millionen US-$ in die Softwarefirma Social Solutions zu ­investieren. Das Unternehmen unterstützt bei der Digitalisierung von ­Akten und bei der Datenanalyse jener Gemeinden, in ­denen die Software eingesetzt wird. Zuvor hatte das Paar zu diesem Thema eher erfolglos in die Kinderwohlfahrts­agentur des Bundesstaates Washington investiert.

Paul Allen
Vermögen: 20,3 Mrd. US-$

Vulcan, die Stiftung des kürzlich verstorbenen Microsoft-Co-Gründers, setzt Schwerpunkte auf Impact-Investitionen in Afrika. Ihre solarbetriebenen Mikrostromnetze in Kenia versorgen 21.000 Bewohner in mehreren Dörfern sowie den Internetanbieter Mawingu Networks. Vulcan fördert ­Projekte mit dem Potenzial, positiv Einfluss auf das Leben von ­einer Million Menschen und mehr zu nehmen.

Dustin Moskovitz
Vermögen: 10,9 Mrd. US-$

2018 investierte Moskovitz’ Good Ventures 14 Millionen US-$ in den Dementia Discovery Fund, so wie auch Bill Gates – und im Kampf gegen die CO2-Emissionen steckte der Facebook-Co-Gründer 2016 Geld in das Start-up Impossible Foods, einen Produzenten von Fleischersatz.

Jeff Skoll
Vermögen: 4,6 Mrd. US-$

Generalthema hinter Skolls Impact-Investitionen ist der Kampf gegen den Klimawandel. Mit dem Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren, war Skolls Capricorn ­Investment Group ein früher Geldgeber für Tesla. Ebenso investierte er in die Batteriefirma QuantumScape oder in Joby Aviation, das auf elektrisch betriebene Luftfahrt setzt. Ebenfalls in Skolls Portfolio ist Saildrone, eine Flotte kleiner, autonom segelnder Schiffe, die u. a. ­Temperatur und Sauberkeitsgrade des Wassers messen.

Jim Breyer
Vermögen: 2,9 Mrd. US-$

Breyer war früh in Etsy, einem Onlinemarktplatz für Kunst und Handwerk mit hohen ökosozialen ­Standards, investiert. „Ich denke, meine Zeit dort öffnete ­meinen Blick dafür, dass Unternehmen nicht nur finanziell ­erfolgreich sein, sondern auch die Welt positiv beeinflussen können.“ Zuletzt investierte Breyer in Healthcare-Technologien und Plattformen wie mPharma, die sowohl Ärzten als auch Patienten und Pharmazeuten in Entwicklungsländern besseren Zugang zu ­leistbaren Medikamenten für chronische Krankheiten sowie KI-­gestützten radiologischen Geräten für eine ­verbesserte bildgestützte medizinische Untersuchung gewährleisten sollen.

Diane Hendricks
Vermögen: 6,8 Mrd. US-$

„Das Schönste ist es, diesem Ort wieder Leben eingehaucht zu haben“, sagt Hendricks über die 37.000-Einwohner-Stadt Beloit (Wisconsin). Als die dortige Papier­fabrik 2000 zugesperrt wurde, waren 1.200 Menschen arbeitslos. Hendrick verwandelte das Industrieareal vor neun Jahren in einen Start-up-Campus, in dem nun 35 Unternehmen untergebracht sind und 1.000 Menschen wieder Beschäftigung gefunden haben.

James Coulter
Vermögen: 2,2 Mrd. US-$

TPG, das Private-Equity-Unternehmen, das Coulter mitbegründete, war eine der ersten Organisationen, die sich zum Impact-Investing bekannten. Das in Form des Rise Fund, der 2016 von TPG-Chef Bill McGlashan, Bono und Jeff Skoll (S. 94) aufgesetzt wurde, die gemeinsam 2,1 Milliarden US-$ für Impact-Investitionen gesammelt hatten. Der Fonds, Coulter sitzt im Board, ist in 21 Unternehmen investiert. Darunter die indische Dodla Dairy, die Milch von 240.000 Bauern kauft, die über keine Kühlgeräte verfügen. Weiters hält TPG Anteile an Cellulant, einem digitalen Bezahlsystem, das in elf Ländern ­Afrikas genutzt wird.

J. B. Pritzker
Vermögen: 3,2 Mrd. US-$

Pritzker war unter den Ersten, die in ­sogenannte Social-­Impact-Bonds investierten, die an ­Investoren nach festgelegten Zielerreichungen Gewinne ausschütten. Pritzker finanzierte Tausenden Kindern aus ­ärmeren Haushalten in Utah und Chicago über Investitionen in Kindergärten die Vorschule. „Ich war immer der Ansicht, dass frühkindliche Förderung den größten ­Return für die Steuerzahler bedeutet“, sagte er 2015 in einem Gespräch mit Forbes.

Bill Gates
Vermögen: 97 Mrd. US-$

Bill und Melinda Gates machen es so: Sie nutzen das „philanthropische Geld“ ihrer Stiftung und legen sämtliche finanziellen Returns aus ihren Investitionen wieder in diese zurück. Seit 2009 investierten sie zwei Milliarden US-$ in 70 Initiativen – darunter AgBiome (Seuchenforschung) und Vir Biotechnology in San Francisco (Impfstoffentwicklung). Die Stiftung lieh dem Start-up M-Kopa (Nairobi) fünf Millionen US-$. Das Unter­nehmen unterstützt Einkommensschwache bei der ­Finanzierung von solarbetriebener Beleuchtung und Ladegeräten für Mobiltelefone via Handybezahlung.

Pierre Omidyar
Vermögen: 11,6 Mrd. US-$

Der eBay-Gründer setzte Omidyar ­Network im Jahr 2004 auf – lange bevor Impact-­Investing ein Begriff war. Mehr als 600 Millionen US-$ hat er bis heute investiert – ­davon 100 Millionen US-$ in Start-ups im Bereich Klimaschutz und leistbare Bildung. 2010 investierte er in „d.light“, ein Start-up, das sich der solarbetriebenen Beleuchtung widmet. In 60 Ländern weltweit kommen heute 80 Millionen Menschen so in den Genuss von solarbetriebenen Laternen, Lade­geräten und Radios. 2012 investierte Omid­yar in Ruma, ein indonesisches Finanz- und Informationsservice, das bis jetzt 10.000 Trainings für gering verdienende Unternehmer (meistens Frauen) durchgeführt hat. Ruma wurde 2017 vom indonesischen Fahrdienstanbieter Go-Jek übernommen.

John Doerr
Vermögen: 7,9 Mrd. US-$

Doerr sieht Impact-Investing als Unterstützung außergewöhnlicher Entrepreneure, die die Welt verändern. Der Venture-Kapitalist von Kleiner Perkins fokussiert dabei fünf Bereiche: Bildung, Gesundheit, Energie, ­Klima, Armut und Leadership. „Der Impact ist für mich der wichtigere Return als das Geld“, sagt er. Dennoch erwartet er einen drei- bis fünfmal so hohen Return aus seinen Investitionen.

Dieser Artikel ist in unserer November-Ausgabe 2018 „Europa“ erschienen.

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