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„Kunst ist ein Abenteuer in eine unbekannte Welt, die nur von Risikofreudigen erkundet werden kann“, sagte einst Mark Rothko.
„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut“, soll Perikles von sich gegeben haben. „Kunst bedeutet für mich Freiheit!“ – das ist,
seit ich als Künstler arbeite, mein Leitspruch und meine persönliche Lebensphilosophie. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Was heißt das für mich persönlich? Die Inhalte und Motive meiner Arbeit bestimme ausschließlich ich selbst! Ich lasse mir weder von Galeristen, Sammlern oder Museumsleitern reinreden und orientiere mich nicht an Trends.
Deshalb nehme ich grundsätzlich keine Auftragsarbeiten an. Ganz selten gibt es mal eine Ausnahme, etwa wenn es um gesellschaftsrelevante Themen geht, die ich für wichtig halte, wie bei meinem Bilderzyklus „Global Goals“, bei dem ich die von den Vereinten Nationen festgesetzten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung künstlerisch interpretiert habe. Zu diesen Zielen gehören u. a. „hochwertige Bildung für alle“, „Frieden und Gerechtigkeit“ und „keine Armut“. Gerade wurde der Bilderzyklus im Europäischen Parlament in Brüssel gezeigt.
Eine weitere Herzensangelegenheit, die ich aktuell visualisieren durfte, war die Kunstinstallation „MG strahlt bunt“ für das 50-jährige Jubiläum der Stadt Mönchengladbach. Dafür habe ich aus Verbundenheit zu der Stadt, in der ich seit sieben Jahren wohne, arbeite und Inspiration finde, wenn ich nicht gerade in meinem Atelier in Portugal bin, sechs markante Wahrzeichen Mönchengladbachs künstlerisch umgesetzt. Diese wurden dann auf die mehrere Tausend Quadratmeter große Fassade einer sogenannten „Schrottimmobilie“ direkt am Hauptbahnhof projiziert. Es war eine zehn Tage dauernde Inszenierung aus Licht, Videokunst, Klang und Farbe.
Es ging bei dieser Aktion darum, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen, möglichst viele Menschen zu erreichen, Emotionen zu wecken und neue Perspektiven zu eröffnen. Allein zur Premiere kamen 2.000 Menschen – und es hat Riesenspaß gemacht, dieses Projekt mit einem tollen Team umzusetzen.
Freiheit bedeutet für mich, alles auf die Karte „Kunst“ zu setzen. Mit 15 habe ich mir zur Konfirmation – statt Geld – eine Ausstellung in einer Galerie gewünscht; meine erste Ausstellung! Bereits zwei Jahre später wurden meine Arbeiten in London gezeigt. Danach ging es Schlag auf Schlag: Singapur, New York, Paris, Zürich, Madrid …
Wichtig ist mir, dass ich selbstbewusst meinen eigenen, ganz individuellen Weg gehe und ihn konsequent weiterverfolge. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen – sie ist wichtig, um mich weiterzuentwickeln. Doch für Neider habe ich keine Zeit.
Und das möchte ich gerne allen mitgeben: Bleibt euch selbst treu, lasst euch nicht von eurem Weg und euren Visionen abbringen. Glaubt an euch – dann könnt ihr vieles bewirken!
Leon Löwentraut
Kunstmaler