Forbes Milliardäre 2019

Die Liste aller Forbes-Listen zeigt wieder alle Milliardäre weltweit. Wer sind sie? Wie haben sie ihr Geld gemacht? Und wie sieht die Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus?

 

 

Der Kapitalismus wird zunehmend in den Hintergrund gedrängt – und zwar nicht nur in den Schlagzeilen. Erst zum zweiten Mal im letzten Jahrzehnt schrumpfte ­sowohl die Zahl der Milliardäre als auch ihr Gesamtvermögen. Selbst die Reichsten sind nicht vor schwachen Aktienmärkten und den Regeln der Wirtschaft gefeit.

Nach aktuellster Forbes-Zählung gibt es weltweit 2.153 Menschen, die ein Privatvermögen von über einer Milliarde US-$ besitzen. Das sind um 55 weniger als noch vor einem Jahr. Von diesen haben 994 – oder 46 % – weniger Geld als noch 2018. Insgesamt sind die Ultrareichen 8,7 Billionen US-$ schwer, was einem Rückgang von 400 Milliarden US-$ gegenüber 2018 entspricht.

11 % der Listenmitglieder des letzten Jahres oder 247 Personen schieden aus den Reihen aus – der höchste Abgang seit 2009, dem Höhepunkt der globalen ­Finanzkrise. Am stärksten betroffen war Asien, mit 60 Vermögenden weniger, die die zehnstellige Marke knackten. Dieser Rückgang wurde von China angeführt, das 2019 ganze 49 Milliardäre weniger hatte als noch vor ­einem Jahr. Auch Europa, der Nahe Osten und Afrika verloren dieses Jahr an Boden.

Bild: Jeff Bezos, Amazon, CEO, Forbes Billionaires 2019, USA, Ranking
Auch 2019 die uneingeschränkte Nummer Eins im Forbes-Ranking der reichsten Menschen: Amazon-Chef Jeff Bezos.

Der Kontinent Amerika, angetrieben von einem wieder auf­lebenden Brasilien, und die USA sind die einzigen beiden Regionen, die mehr Milliardäre hatten als vor einem Jahr. Es gibt jetzt einen Rekord: 607 Milliardäre in den USA. Das Land stellt zudem 14 der 20 reichsten Menschen der Welt. Jeff Bezos ist erneut die Nummer eins der Welt, gefolgt von Bill Gates auf Platz zwei. Auf Rang vier findet sich dieses Jahr ein Europäer: Bernard Arnault, CEO des Luxus­konzerns LVMH, kommt auf ein Vermögen von 76 Milliarden US-$.

Selbst bei starkem Gegenwind fanden findige Unternehmer neue Wege, reich zu werden. So gab es 2019 195 Newcomer. Der reichste ist Colin Huang, der Gründer des chinesischen Discounters Pinduoduo, der im Juli in den USA an die Börse ging. Weitere namhafte Neuzugänge sind Spotifys Daniel Ek und Martin Lorentzon; Juul Labs’ James Monsees und Adam Bowen, Kind Bars Daniel Lubetzky und Kosmetik­wunderkind Kylie Jenner, die mit 21 Jahren der jüngste Milliardär der Welt ist. Auch in Österreich kam ein prominenter Neuzugang dazu: Immobilientycoon und Neo-Medienunternehmer René Benko stieg auf Platz 365 der Liste ein – mit einem geschätzten Vermögen von 4,9 Milliarden US-$.

Bild: René Benko, Signa Holding, Forbes Billionaires, Ranking Österreich
Forbes World’s Billionaires List-Neuzugang: Signa-Chef René Benko schaffte es prompt auf Platz 365.

In Sachen Geschlechterverteilung lässt sich jedenfalls noch einiges machen. Während Kylie Jenner zwar einen viel beachteten (und heiß diskutierten) Auftritt auf der Milliardärsliste hinlegte, sind Frauen noch immer massiv in der Unterzahl. Nur 244 Frauen schafften es dieses Jahr auf die Liste, das sind gerade einmal 11 %.

Die DACH-Region schnitt da schon besser ab: In Österreich lag die Frauenquote bei 12,5 %, in der Schweiz bei 28 %, in Deutschland gar bei 34,5 %. Insgesamt kam Österreich auf neun, die Schweiz auf 33 und Deutschland auf 114 Milliardäre – und Milliardärinnen.

Der Artikel ist in unserer April-Ausgabe 2019 „Geld“ erschienen.

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