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KFC ist ein Unternehmen im Wandel. Rudolf Hacker ist Managing Director bei Queensway Europe/KFC und verantwortet die Märkte Österreich und Slowakei. Als Führungskraft in einem dynamischen Umfeld ist Transformation für ihn tägliches Geschäft. Was sind seine wichtigsten Lehren?
Für Rudolf Hacker ist Transformation mehr als ein Schlagwort – Wandel und stetige Veränderung gehören zum Alltag des Managing Director bei Queensway Europe/KFC. Der Topmanager aus Österreich hat eine Schlüsselposition bei der internationalen Unternehmensgruppe inne, die seit mehr als 20 Jahren exklusiver Franchisenehmer des ikonischen Quick-Service-Restaurants KFC ist und somit die weltbekannte Marke in Österreich und der Slowakei etabliert hat. Und, so Hacker: „Unser Ziel ist es, das Business in den nächsten Jahren weiter hochzuskalieren.“
Queensway/KFC hat in Österreich und der Slowakei eine Erfolgsgeschichte geschrieben: Die Firma betreibt 21 KFC-Restaurants in der Alpenrepublik und 17 Standorte in der Slowakei. Demnächst feiert das Unternehmen das 20-Jahre-Jubiläum als KFC-Partner in Österreich. Für Hacker und sein Team waren die vergangenen 18 Monate eine herausfordernde Zeit, die von Wandel, Ehrgeiz und Teamspirit geprägt war: Zwölf KFC-Standorte wurden modernisiert und 16 neue Restaurants eröffnet; im Schnitt also alle fünf Wochen ein neues Lokal – ein Kraftakt, der Höchstleistungen von Management und Mitarbeitenden verlangte. Ein besonderes Highlight war die Eröffnung eines neuen und modern gestalteten Standorts in Wien-Mitte im Mai 2025: Das Restaurant gilt als Leuchtturm und Benchmark für das zukünftige Restaurantkonzept der Kette.
Hacker verantwortet die Strategie für Österreich und die Slowakei. Er kümmert sich um die operative Performance, die Expansion und – besonders wichtig – die kulturelle Weiterentwicklung der Organisation. Der Manager sagt, der Fokus liege klar auf profitabler Expansion, operativer Exzellenz und einer konsequenten Weiterentwicklung der Teams. Es geht also um einen Dreiklang an Herausforderungen: „Meine Aufgabe ist es, das Geschäft in diesen Ländern gleichzeitig zu stabilisieren und zu transformieren sowie zu wachsen“, so Hacker.
Wer sich mit der Geschichte des Unternehmens beschäftigt, entdeckt eine Tugend, die sich durch die gesamte Historie der Firma zieht: Resilienz. Queensway ist bis heute ein familiengeführtes Unternehmen. Die Gründerfamilie Jivraj stammt ursprünglich aus Indien und siedelte später nach Ostafrika über, wo sie zu Zeiten des British Empire in Tansania ein erfolgreiches Handelsgeschäft aufbaute. Durch politische Umbrüche verlor die Familie in den 1970er-Jahren ihr gesamtes Unternehmen und wanderte nach Großbritannien aus.
Die Familie begann auf der britischen Insel bei null. Es folgten Investitionen im Immobilien-, später im Hotelbereich. Nach einer weiteren Krise in den 1990er-Jahren musste sich das Unternehmen erneut neu aufstellen. Genau diese Widerstandskraft und diese Comeback-Qualitäten prägen den Geist des Unternehmens – und der Gedanke, dass der Mensch, seine Ambitionen, Werte und Qualitäten, immer an erster Stelle stehen. Der People-First-Gedanke ist die DNA des Unternehmens Queensway.
Heute ist Queensway ein internationaler Hospitality-Player mit Hotels, Kaffeehäusern, Premium-Hospitality und einem starken Quick-Service-Restaurant-Geschäft (QSR). Neben den Märkten Österreich und Slowakei mit ihren 38 KFC-Restaurants ist die Firma Starbucks-Partner in Großbritannien, besitzt die Point A Hotels und den ikonischen Private-Members-Club Sloane Club im Londoner Nobelviertel Chelsea. „Was uns auszeichnet, ist unser People-First-Approach. Wir glauben: Großartige Gästeerlebnisse entstehen nur durch großartige Mitarbeitererlebnisse“, so Hacker.
Hacker ist seit zwei Jahren beim Unternehmen Queensway/KFC. Zuvor arbeitete er in Führungspositionen für Baumärkte und in der Fitness-Industrie. Hacker fühlte sich von Queensway/KFC angesprochen, weil es eine starke Marke mit unternehmerischer Freiheit verbinde – und weil die Familie Jivraj eine Kultur lebe, die Menschen in den Mittelpunkt stelle. „Genau das ist mir persönlich unglaublich wichtig“, sagt Hacker.
Mein wichtigster Rat: Sehen Sie Transformation nicht als Ziel, sondern als Arbeitsweise.
Rudolf Hacker
Das QSR-Geschäft wächst global im Schnitt mit bis zu zehn Prozent, angetrieben durch Digitalisierung, KI-Automatisierung und immer neue Kundenerwartungen, was Preis, Schnelligkeit und Personalisierung betrifft. Margendruck und Wettbewerb sind intensiv, das Umfeld ist volatil. Daraus ergeben sich für einen Manager und sein Team enorme Herausforderungen: „Wir bewegen uns in einem dynamischen Markt. Unsere Herausforderungen sind wirtschaftlich und kulturell zugleich“, sagt Hacker.
Es gehe um die Modernisierung der Restaurants für die Anforderungen der Zukunft; auch um den Aufbau von skalierbaren Prozessen und Systemen. Doch die greifen Hacker zufolge nur, wenn Talente und Führungskräfte in einem höchst wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt gefördert und eingebunden werden. Dies wiederum gelinge nur, wenn Netzwerke kontrolliert und profitabel erweitert würden, was schließlich eine Kultur verlange, die Mut, Zusammenarbeit und Verantwortung belohnt.
„Gerade im Bereich Talent- und Leadership-Entwicklung setzen wir auf einen zweigleisigen Ansatz: interne Weiterentwicklung und gezieltes externes Recruiting“, so Hacker. Ein gutes Beispiel dafür ist das Leadership-Programm: Etliche aktuelle Restaurantleiter und Area Coaches haben bei KFC als Teammitglieder begonnen und sind durch gezielte Förderung in Führungsrollen gewachsen. Das Signal an das Personal ist eindeutig: „Hier könnt ihr Karriere machen, ihr könnt etwas bewegen!“ Auch die persönliche Transformation ist eine positive Kraft, von der jeder Einzelne profitieren kann.
Gleichzeitig werden kritische Rollen bewusst mit erfahrenen externen Talenten besetzt, die zusätzliche Expertise in den Bereichen Transformation und Digitalisierung sowie operative Exzellenz einbringen – eine Kombination, die das Unternehmen schneller und stärker mache und zudem breit aufstelle, so Hacker. Ein klares Leadership-Framework, massives Investment in Talententwicklung, ergänzt durch moderne, datengestützte Steuerungsinstrumente: So schafft Queensway/KFC ein Umfeld, das Eigeninitiative fördert, Transparenz in Entscheidungen sicherstellt und Silos auflöst. „Menschen zuerst, klare Prozesse, starke Führung – das macht Transformation erfolgreich“, so Hacker.
Doch was bedeutet das konkret für KFC und die Märkte in Österreich und der Slowakei? „Transformation verändert auch die Kultur. Unsere Kultur basiert auf vier Werten“, sagt der Manager – und beschreibt seinen Ansatz so: „Challenge Everything – wir hinterfragen, wir wollen besser werden. Have Fun – Energie, Freude und Teamspirit sind entscheidend im QSR-Geschäft. Work Together – wir agieren als ein Team, funktionsübergreifend und partnerschaftlich. Be Kind – Respekt, Empathie und Menschlichkeit sind die Grundlage unseres People-First-Ansatzes.“ Diese Werte würden in allen Restaurants gelebt – und machen das Team nachweislich resilient und zukunftsfähig.
Das zeigt sich etwa in externen Bewertungen: In der Slowakei wurde Queensway/KFC als Top Employer ausgezeichnet und zählt zu den Top-Five-Arbeitgebern des Landes. Hacker bilanziert: „Für uns ist das ein klares Zeichen, dass unser People-First-Ansatz nicht nur intern spürbar ist, sondern auch auf dem Markt wahrgenommen wird.“
Was können andere Unternehmen aus dieser Transformation lernen und sich von Queensway/KFC abschauen? Hacker: „Mein wichtigster Rat: Sehen Sie Transformation nicht als Ziel, sondern als Arbeitsweise. Fortschritt schlägt Perfektion – immer. Unternehmen, die ihre Teams für ein gemeinsames Ziel begeistern, Veränderungen konsequent erklären und authentische Führung zeigen, werden deutlich schneller und resilienter. Kultur ist der größte Hebel in jedem Unternehmen“, so Hacker.