Mit dem FORBES-NEWSLETTER bekommen Sie regelmässig die spannendsten Artikel sowie Eventankündigungen direkt in Ihr E-mail-Postfach geliefert.
Am 12. Mai 2025 meldete die Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft, Muttergesellschaft des renommierten Grand Hotel Wien, Insolvenz an.
Das Handelsgericht Wien hat ein Insolvenzverfahren über die Erste Wiener Hotel-Aktiengesellschaft eröffnet. Diese Gesellschaft gehört dem saudisch-österreichischen Geschäftsmann Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber. Hintergrund sind finanzielle Probleme auf Holding-Ebene, die struktureller Natur sind und in absehbarer Zeit geklärt werden sollen.
Wichtig: Das Grand Hotel Wien selbst ist von der Insolvenz nicht betroffen. Das Hotel gehört einer Tochtergesellschaft der Erste Wiener Hotel AG und setzt seinen Betrieb uneingeschränkt fort. Auch das angrenzende Einkaufszentrum Grand Palais läuft stabil und profitabel. Auslastung und Buchungslage sind gut, der laufende Betrieb wird nicht beeinträchtigt. Kunden und Lieferanten können weiterhin auf die gewohnte Leistung vertrauen.
Die Insolvenz beschränkt sich auf die Holdingstruktur. Die operativen Vermögenswerte sind profitabel, und die Gesamtverbindlichkeiten liegen unter der Hälfte des Immobilienwerts. Scheich Al Jaber betont, dass die offenen Verbindlichkeiten von Eigentümerseite innerhalb der nächsten Wochen beglichen werden sollen. Die Maßnahme dient dazu, die finanzielle Basis der Muttergesellschaft geordnet zu klären.
Scheich Al Jaber, der das Grand Hotel Wien 2002 von der japanischen Fluggesellschaft ANA erworben hat, ist in verschiedenen Bereichen aktiv, darunter Immobilien und Gastronomie. Seine Unternehmensgruppe MBI International besitzt ein Portfolio von über neun Milliarden Euro, darunter Luxusimmobilien und Beteiligungen an Unternehmen wie Kneissl.
Die Insolvenz wirft Fragen zur Zukunft des Grand Hotels auf. Die nächsten Monate werden zeigen, wie stabil das Haus wirklich ist und welche Schritte ergriffen werden, um den Fortbestand zu sichern. Es bleibt unklar, ob das Hotel gerettet wird oder ein Verkauf droht.
Für Wien und die Luxushotellerie ist das ein einschneidendes Ereignis. Das Grand Hotel Wien ist eine feste Größe in der Stadt – kulturell und wirtschaftlich. Ob das Hotel seinen Ruf bewahren kann, steht auf dem Spiel. Die Insolvenz markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Hauses, dessen Zukunft jetzt von Gläubigern und potenziellen Investoren abhängt.
Foto: Wikimedia Commons