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Bratislava war, unmittelbar an Österreich und Ungarn angrenzend sowie strategisch gut an der Donau gelegen, nicht nur immer schon von großer Bedeutung für Handel und Transport. Die Hauptstadt der Slowakei war auch stets Dreh- und Angelpunkt für Innovation – und ist es heute mehr denn je.
Im Herzen Europas gelegen, einen Sprung von Österreich und Ungarn entfernt, liegt Bratislava nicht nur geografisch betrachtet strategisch interessant: Die Hauptstadt der Slowakei bietet (wie eigentlich das gesamte Land) auch als Ökosystem für Unternehmer – für große, bekannte ebenso wie für junge Gründer – ein besonders fruchtbares Biotop, das vor allem in den vergangenen Jahren für Start-ups quer durch sämtliche Branchen interessant geworden ist.
In einer Zeit, in der Start-ups nicht mehr nur Nice-to-haves, sondern Must-haves für Innovation, Arbeitsplätze und Standortentwicklung sind, fungiert die Hauptstadt der Slowakei als elementarer Baustein für die Zukunft des Landes. Der Staat hat sich bis zum Jahr 2030 ein nationales Strategieprogramm verordnet, das Forschung, Entwicklung und Innovation ganz oben auf seine Agenda setzt.
Weltweit führende Automobilhersteller wie Volkswagen, Peugeot Citroën, KIA, Jaguar Land Rover und Volvo beschlossen, ihre großen Werke in der Slowakei anzusiedeln, weil Präzision, Liebe zum Detail und Konzentration für sie nicht verhandelbar sind. Die Slowakei ist das Land mit der weltweit höchsten Pro-Kopf-Produktion in der Automobilindustrie.
Das deklarierte Ziel der Slowakei ist es, ein guter Ort für all jene zu sein, die mit Unternehmergeist und Erfindungsreichtum etwas bewegen wollen. Die Investitionen – nationale wie internationale, öffentliche wie aus privater Hand – steigen also nicht ohne Grund signifikant.
Ein Blick auf die Zahlen der Forschungseinrichtungen unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der man Innovation ins Land holen und vorantreiben will: Aktuell sind 824 Organisationen für Forschung und Entwicklung (F&E) in der Slowakei niedergelassen, 676 davon sind im privaten Sektor angesiedelt – und ganze 39 % aller slowakischen Industrieunternehmen geben an, Innovation in ihrer Strategie an die erste Stelle zu setzen.
In den letzten zehn Jahren hat F&E in der Slowakei ein deutliches Wachstum erlebt, es wurden Exzellenz- sowie Forschungs- und Technologiezentren gegründet. Die F&E-Ausgaben im Land werden dabei hauptsächlich von der Industriewirtschaft und der Forschung in der Technik getragen. In Zahlen bedeutet das: 18 % der F&E-Ausgaben kommen aus der öffentlichen Hand, 26 % aus Forschungs-
und Technologiezentren und 56 % aus der Industrie bzw. Wirtschaft. Das enorme Forschungs- und Entwicklungspotenzial liegt vor allem in den Menschen – den Erfindern und innovativen Unternehmern.
Dem Ziel der Regierung entsprechend wird also kräftig investiert – nicht zuletzt auch, um Talente aus aller Welt anzulocken und zu binden und so den Standort nicht nur für die Forschung attraktiver zu machen, sondern auch für innovative Wirtschaftstreibende. Denn das Netzwerk und der Wissenstransfer von arrivierten Playern und jungen Start-ups sowie den Forschenden ist überaus lebendig. Das Land betont, wie stolz es auf slowakische Innovatoren ist – und zwar aus Tradition. Unternehmergeist wie Erfindungsreichtum sind Qualitäten, die weit über die Landesgrenzen der Slowakei hinausstrahlen.
Schon in der Vergangenheit haben slowakische Erfinder die technologischen Grenzen in verschiedenen Bereichen erweitert und wissensbasierte Voraussetzungen für die moderne industrielle Entwicklung geschaffen.
Berühmte Beispiele sind Aurel
Stodola, der maßgeblich an der Entwicklung der Dampfturbinen beteiligt war, oder Jozef K. Hell, der für seine fortschrittlichen Wasserpumpen bekannt wurde. Berühmt ist auch Ján Bahýľ, der bereits 1895 ein Patent für einen Hubschrauber bekam. Sie alle haben die Grundlagen für heutige moderne Technologien bereitet: Ohne Stodolas Technik würden die Roboterarme von Spinea nicht eingesetzt werden können; ohne Hells Erfindung gäbe es kein Unternehmen GA Drilling.
Bereits heute haben sich mit Pixel Federation oder Studio 727 namhafte Vertreter der slowakischen Spieleentwicklungsindustrie international etabliert. Aber auch in der Internettechnologie-Sparte ist die Slowakei mit den Biometrik-Experten Innovatrics oder mit Sygic, Hersteller von Navigationssystemen, auf dem internationalen Feld prominent vertreten. Und natürlich schaut man auch Richtung Weltraum, mit der Satellitentechnik von Spacemanic – so wie man das eben tut in einem Land mit Visionen.
Derzeit sind 373 Start-ups und 252 Investitionsrunden in der „Innovate Slovakia“-Datenbank registriert. Die meisten slowakischen Start-ups, die ins Ausland expandierten (z. B. Photoneo, Slido, Kontentino, Vacuumlabs, GoodRequest, Sensoneo, MultiplexDX), wurden in Bratislava gegründet oder haben ihren Sitz dort. Initiativen wie der Innovationshub der Region Bratislava oder Innovate Bratislava zielen darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Universitäten und dem Privatsektor zu stärken.
Fotos: Bratislava Tourist Board
Bratislava ist der stärkste Start-up-Hub in der Slowakei – mehr als 60 % der slowakischen Startups haben hier ihren Hauptsitz oder eine Niederlassung.
Bratislava Tourist Board
visitbratislava.com
Mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Tourismus und Sport der Slowakischen Republik.