Hybrides
Arbeiten

Ein Gastkommentar von Claudia Hartwich, Senior HR Director bei Microsoft Germany.

Noch viel stärker als in der Vergangenheit, wird es zukünftig normal sein, zeitweise nicht vom selben Ort zu arbeiten.Das Home-Office wird etablierter sein. Menschen werden Arbeiten stärker mit ihrem Alltag verknüpfen. Sich mal persönlich, mal digital zu sehen und auszutauschen setzt gleichzeitig ein noch stärkeres Vertrauen voraus.

Jeder verbindet unterschiedliche Vorstellungen und Bedeutungen mit dem Begriff Vertrauen. Das fängt mit Vertrauen in die Mitarbeiter an, mit den besten Absichten zu handeln - unabhängig davon, von wo und wann sie arbeiten. Vertrauen darin, dass sie, unabhängig von Jobbezeichnung, Rolle oder Position, für sich und andere sorgen, Verantwortung übernehmen und somit selbst ein Stück weit zu Führungskräften werden. Vertrauen auch in die Führungskräfte, Mitarbeiter über räumlich Distanz hinweg mit Feingefühl zu führen, aktiv zuzuhören sowie positive Energie zu transportieren.

Claudia Hartwich
... kam 2016 zu Microsoft und leitete den Bereich HR in Central and Eastern Europe. Seit Januar 2020 ist Claudia Hartwich als Senior Director Human Resources Teil der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland. Vor ihrem Einstieg bei Microsoft arbeitete Claudia vier Jahre als HR Director bei Coca-Cola, gefolgt von sieben Jahren HR Director bei Danone.

Der Weg zum hybriden Arbeiten ist kein vorgepflasterter Weg. Wir merken täglich, dass wir neue Abbiegungen nehmen und Wege auch mal erneut gehen müssen. Ein ganz wichtiger Pfeiler in dieser Reise sind unsere Führungskräfte. Denn diese sollten als Vorbilder agieren und Mitarbeiter coachend zur Seite stehen. Klare Kommunikation ist für Veränderungen von Beginn an die Stütze, um Mitarbeiter mitzunehmen, zu informieren, möglicherweise zu beruhigen.

Das Thema der mentalen Gesundheit wird stärker in die Verantwortung von Führungskräften rücken. In einer Welt, in der Lebens- und Arbeitswelt stärker überlappen, ist es an ihnen, sich regelmäßig ein Bild von der mentalen Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu machen und sie in der Gestaltung eines strukturierten Arbeitstages zu unterstützen. Wie das genau funktioniert? Durch Zuhören! Wir müssen Gespräche fördern, denn nur so schaffen wir es, Empathie für unser Gegenüber aufzubauen.

In den vergangenen Monaten habe ich zudem erlebt, wie wichtig eine starke Unternehmenskultur ist. Respekt, Menschlichkeit und Verbundenheit sind elementare Werte. Schließlich ist es die Gemeinschaft der Mitarbeiter, die ein Unternehmen stark macht. Nicht nur in der Krise, sondern auch heute und in Zukunft.

Lebenslanges Lernen wird zu einer bedeutsamen Säule der Unternehmenskultur heranwachsen. Wir werden uns von der Einstellung, alles wissen zu müssen, stärker zu der Annahme, alles lernen zu können, bewegen. Durch regelmäßiges und aktives Bereitstellen von Zeit zum Lernen werden Mitarbeiter neue Kompetenzen erwerben und damit die Organisation von innen heraus innovieren können.

Zuletzt wird noch wichtiger werden, sich auch unternehmensübergreifend auszutauschen, voneinander zu lernen und füreinander da sein. Mit Offenheit und dem Gefühl, nicht allein zu sein. Auch das ist ein Akt des Vertrauens und ein Lernprozess für uns alle!

Gastkommentar: Claudia Hartwich

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