Die heute 32-jährige Wienerin studiert Germanistik an der Universität Wien und unterrichtet zudem Personen diverser Altersgruppen in Englisch, Deutsch und Französisch. Wie kam es also zum Millionenerbe?

Marlene Engelhorn ist die Enkelin von Traudl Engelhorn-Vechiatto, der Ehefrau des Urenkels des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn. Dieser war Mitgesellschafter der Boehringer-Mannheim-Gruppe, die 1997 um 11 Mrd. US-$ an Hoffmann-La Roche, den Pharmakonzern, verkauft wurde. Engelhorn-Vechiatto soll durch diesen Verkauf mehrere Mrd. € bekommen haben. Nachdem Traudl Engelhorn-Vechiatto im Herbst 2023, mit 94 Jahren verstarb, erhielt Marlene Engelhorn einen zweistelligen Millionenbetrag.

Da es in Österreich keine Erbschaftssteuern gibt, will Engelhorn nun 90 % ihres Vermögens spenden. Sie selbst finde es ungerecht, so viel Macht über Geld zu besitzen, das sie sich nie erarbeitet hat. Sie kritisiert, dass große Vermögen in Österreich ungleichmäßig verteilt sind und Menschen wie sie für ihr Vermögen nichts tun mussten. Nun wird auf Engelhorns Initiative hin ein Bürgerrat zusammengestellt, der entscheiden soll, was mit den 25 Mio. € passieren wird. „Ich stelle diesen 50 Menschen mein Vermögen zur Verfügung und gebe ihnen mein Vertrauen“, erklärte die Wienerin.

Gemeinsam mit anderen Erben und wohlhabenden Personen ist Engelhorn außerdem Teil des internationalen Netzwerks „Millionaires for Humanity“, das sich für eine gerechte Verteilung von Reichtümern einsetzt. Ziel von „Millionaires for Humanity“ ist es, einen Wandel im System zu erreichen und zusätzliche Steuern von 1 % für vermögende Personen einzuführen, um gegen die Corona-Krise, Armut und den Klimawandel zu kämpfen. Über welche Summe Engelhorn bei 90 % spricht, war ihr lange selbst nicht bekannt. Schließlich stellte sie dem demokratischen Gremium 25 Mio. € zur Verfügung.

Im Verlauf des Jahres 2021 führten wir ein weiteres exklusives Interview mit Marlene Engelhorn:
„DAS RICH KID, DAS DIE KLAPPE AUFREISST“