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„Ursachenforschung statt Symptomunterdrückung“: Nach diesem Prinzip arbeitet Biocannovea. Das Unternehmen hinter Österreichs erster Longevity-Klinik verspricht eine Lösung für die steigende Anzahl an Menschen, die an Autoimmunerkrankungen und anderen chronischen Beschwerden leiden – und bietet auch Angebote für Menschen, die aus ihrem Körper mehr Leistung oder Wohlbefinden herausholen wollen.
Rund jeder zehnte Mensch ist von mindestens einer Autoimmunerkrankung betroffen – das zeigt eine neue Studie, die kürzlich in der britischen Fachzeitschrift The Lancet erschien. Die Autoren, die auf Datensätze von 22 Millionen Menschen zurückgegriffen haben, berichten auch, dass manche Autoimmunerkrankungen immer häufiger vorkommen.
Auch das innovative Wiener Gesundheitsunternehmen Biocannovea meldet einen stärkeren Anstieg von Autoimmunerkrankungen in seinen beiden Zentren: um 600 % zwischen 2020 und 2023. „Autoimmunkranke haben alle eines gemeinsam“, sagt Martin Krupitza, der Gründer von Biocannovea. „Sie alle haben zu viele Schadstoffe und intrazelluläre Erreger in ihrem Körper, die nicht dort sein sollten: Schwermetalle, Leichtmetalle, Umweltgifte, Pestizide, Mikroplastik. Solche Schadstoffe sind die Hauptursache für Autoimmunerkrankungen.“
Was den Anstieg der Autoimmunerkrankungen auslöst, darüber ist sich die Medizin noch nicht einig. Manche Wissenschaftler machen neue Verhaltensweisen dafür verantwortlich, andere Umweltfaktoren. Doch Biocannovea bietet eine mögliche Therapie für solche Beschwerden an: Durch eine innovative und weltweit einzigartige Art der Blutwäsche soll der Körper von den belastenden Stoffen gereinigt werden, so das Versprechen. „Wir schauen uns an: Was fehlt dem Körper? Diese Stoffe führen wir dem Patienten zu. Und was ist im Körper, das nicht hineingehört? Das wird ausgeleitet. Dafür bedienen wir uns unterschiedlicher Therapieansätze“, beschreibt Krupitza, der das ärztliche Team der Biocannovea-Longevity-Kliniken anführt, seine Arbeit. Um dieses Ziel zu erreichen, werden integrativ-diagnostisch eruierte Mängel sowohl mit Infusionen als auch mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln aus eigener Produktion ausgeglichen.
Die Mission ist dabei, die Behandlung auf die Bedürfnisse jedes Patienten maßzuschneidern. „Wir machen sehr detaillierte Diagnostik, um genau festzustellen, was den Patienten belastet und was ihm fehlt“, so der Gründer. Um seine Technologie für mehr Menschen zugänglich zu machen, bietet Biocannovea als Franchise im gesamten DACH-Raum eigene Medical-Longevity-Zentren an und arbeitet international mit niedergelassenen Ärzten und Privatkliniken zusammen.
Das Besondere bei Biocannoveas Methode ist, dass sie laut Krupitza auch für gesunde Menschen Vorteile bringen kann. Er sagt: „Nicht nur kranke Menschen kommen zu uns. Wir behandeln auch viele Menschen, die grundsätzlich ihre Gesundheit optimieren und ihre Performance steigern wollen – etwa Leistungssportler.“ Doch wie genau schafft Biocannovea das? Und wer ist eigentlich das Team rund um Krupitza?
Eine Blutwäsche bei Biocannovea ist deutlich effizienter als andere Methoden der Blutwäsche.
Krupitza betont während unseres Gesprächs oft, dass er selbst kein Schulmediziner ist. Statt eines herkömmlichen Medizinstudiums absolvierte der Wiener die US-amerikanische School of Applied Functional Medicine. Er ist ausgewiesener Ernährungswissenschaftler und „Experte für funktionelle Medizin“; ein Teilbereich der Wissenschaft, der sich der „Ursachenforschung statt Symptomunterdrückung“ widmet. Nachdem es in seiner Familie einen Krankheitsfall gab, für den die Schulmedizin keine Lösung fand, beschloss Krupitza, ein Heilzentrum zu gründen, das sich genau solchen Fällen widmet: Menschen, denen die Schulmedizin nicht helfen kann. „Ich war auf der ganzen Welt unterwegs und habe über Jahre die innovativsten Therapieformen zusammengetragen. Diese werden nun in der Biocannovea-Longevity-Klinik unter einem Dach angeboten und von Top-Medizinern in unseren Häusern umgesetzt“, so der Wiener. Krupitza coacht außerdem Ärzte aus ganz Europa im Bereich der ursachenbasierten Longevity-Medizin und ist als Speaker in diesem Bereich auf internationaler Bühne zu sehen.
Nach den ersten Aufbaujahren war es Zeit, die Unternehmensführung auszubauen, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen und das enorme Marktpotenzial auszuschöpfen. Krupitza holte Ende 2022 eine Vertrauensperson ins Team: Helmut La war jahrelang in Österreich und der Schweiz in der Marketing- und Kommunikationsbranche als Geschäftsführer und Inhaber von Werbeagenturen tätig. Heute ist er geschäftsführender Gesellschafter bei Biocannovea. „Das Unternehmen ist damals so schnell gewachsen“, erinnert sich La, „Martin (Krupitza, Anm.) wollte einen geschäftsführenden Partner an seiner Seite, um dem Wachstum gerecht zu werden und sich stärker auf die medizinischen Themen und die Weiterentwicklung der Produkte konzentrieren zu können.“
Im August 2023 kam schlussendlich ein Dritter an Bord: Harald Parapatits. Parapatits ist Investor und investiert seit 25 Jahren vor allem in mittelständische Unternehmen. „Über einen befreundeten Mitbewerber habe ich von Biocannovea gehört, und vor ungefähr einem Jahr habe ich mit den beiden (Krupitza und La, Anm.) Kontakt aufgenommen. Während der üblichen Due Diligence habe ich auch das Angebot selbst ausprobiert und war begeistert“, so Parapatits. Letzten Sommer stieg Parapatits über seine AUTKAP-Gruppe mit einem Mehrheitsanteil ins Unternehmen ein. Gemeinsam wollen die drei das Angebot erweitern und das Geschäft skalieren.
Biocannoveas Geschäftsmodell besteht grob aus zwei Säulen: der Entwicklung und dem Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln und der Entwicklung von ganzheitlichen Gesundheitskonzepten zum Betrieb von Medical-Longevity-Kliniken. Über die erste Säule sagt Krupitza: „Wir sind einer von weltweit drei Herstellern, die es geschafft haben, fettlösliche Stoffe und Vitamine wasserlöslich zu machen.“ Die Aufnahme solcher „Mikronährstoffe“, so der Gründer weiter, sei heutzutage essenziell: „Selbst wenn ein Mensch drei Kilogramm Gemüse am Tag isst, reicht das nicht aus. Die Böden, in denen das Gemüse angepflanzt wird, sind so ausgedörrt, dass unsere Nahrung einfach nicht mehr genügend Nährstoffe enthält.“
Welche Nahrungsergänzungsmittel der Körper braucht, können Patienten bei Biocannovea in der Medical-Longevity-Klinik herausfinden. Und tatsächlich sind die Mikronährstoffe nicht von der zweiten Säule, der ganzheitlichen Therapie, wegzudenken: „Zur nachhaltigen Maximierung jedes Therapieerfolgs zählt immer auch die richtige Ernährung sowie ein angepasstes Sport- und Bewegungskonzept“, so Krupitza. Die Arbeitsweise bei Biocannovea folgt dem Schema der „drei goldenen Ms“: Messen, Machen, Messen. Nach dem Anamnesegespräch – das kostenlos angeboten wird – wird in Speziallabors durch detaillierte Diagnostik ermittelt, was dem Patienten fehlt. Unter anderem werden dazu Haare, Blut- und Stuhlproben des Patienten herangezogen. „Wir schauen uns die Körperzusammensetzung unserer Patienten auf wissenschaftlicher Basis an. Was belastet den Patienten? Wo liegen seine biologischen ‚Schwachstellen‘?“, so Krupitza. La ergänzt, dass die Diagnostik von Patient zu Patient unterschiedlich abläuft: „Wir schauen uns nicht pauschal bestimmte Parameter an, sondern überlegen, welche Messungen sinnvoll sind.“ Bis zu 3.000 Blutparameter stehen allgemein zur Auswertung zur Verfügung.
Anschließend werden die passenden therapeutischen Maßnahmen gesetzt, die ebenfalls an jeden Kunden individuell angepasst werden. Besonders die Hämo-Hyper-Oxygenierungsperfusion (HHO) genannte Blutwäsche sticht bei Biocannovea hervor. Die HHO kombiniert die Hämoperfusion (Blutreinigung), Hyperthermie (Wärmetherapie) und Oxygenierung (Sauerstofftherapie) in einem Prozess. „Wir sind weltweit die Einzigen, die dieses Verfahren so anbieten“, sagt Parapatits. Krupitza erklärt: „Bei der klassischen Apherese-Blutwäsche werden in drei bis vier Stunden rund 2,5 Liter Blutplasma gereinigt. Wir hingegen reinigen in derselben Zeit ein Vollblut-Gesamtvolumen von bis zu 70 Liter. Außerdem ist unser Verfahren deutlich effizienter.“ In einer Sitzung bei Biocannovea erfahren Patienten den Effekt von bis zu zehn Behandlungen mit anderen Blutwäscheverfahren, so der Gründer.
Durch die Erwärmung des Blutes (Hyperthermie) werden außerdem Krankheitserreger eliminiert, die Anreicherung mit Sauerstoff (Oxygenierung) verleiht dem Patienten mehr Energie. Parapatits: „Wir können so die in den letzten Jahrzehnten angesammelten Belastungen herausnehmen.“
Die HHO macht Biocannoveas Angebot für mehr als nur kranke Menschen attraktiv. La nennt drei Zielgruppen für die Blutwäsche: „Natürlich behandeln wir Menschen, die eine Krankheit plagt und die durch die konservative Schulmedizin keine ausreichende Erleichterung erleben. Aber unser Angebot eignet sich auch für Menschen, die das volle Potenzial aus ihrem Körper herausholen wollen.“ Das seien, so der Geschäftsführer weiter, oft ambitionierte Hobbyathleten und professionelle Sportler. „Die dritte Zielgruppe sind Menschen, die in ihrem Alltag einem hohen Stresspegel ausgesetzt sind und einen besonders anspruchsvollen Lifestyle pflegen – Topmanager, Bankdirektoren, Ärzte, Piloten. Diese Menschen können ihre Gesundheit durch unsere HHO-Blutreinigung aktiv und in kürzester Zeit bis auf Zellebene einer extrem effektiven Reinigungstherapie unterziehen, um sich von allen möglichen Giftstoffen und Belastungen zu befreien.“ Gesunde Menschen können, so La, alle drei bis fünf Jahre eine HHO vornehmen lassen.
Noch im Januar soll ein weiterer Bereich in der Biocannovea-Medical-Longevity-Klinik am Fleischmarkt eröffnen: Im „Braincenter“ sollen Patienten schon bald ärztlich geleitete psychotherapeutische Behandlungen erfahren können, um die Neuroplastizität sowie das Mindset zu verbessern; unter anderem im Rahmen einer innovativen Ketamin-Therapie. Darüber hinaus möchte die Klinik durch ein Franchisemodell mit Partnerunternehmen und -ärzten international weiterwachsen. „Wir wollen unser ganzheitliches Gesundheitskonzept und unsere Therapieformen weiter am Markt etablieren und ihn so richtig aufmischen. Wir wollen Menschen durch Transparenz die Eigenverantwortung zu ihrem Gesundheitszustand geben und Möglichkeiten anbieten, den gesundheitlichen Status quo und somit das persönliche Wohlbefinden zu verbessern“, sagt La. Krupitza fasst dabei das Prinzip zusammen: „Anders als traditionelle Mediziner behandeln wir nie Krankheiten – wir betreiben Ursachenforschung statt Symptomunterdrückung.“
Fotos: Katharina Gossow