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Kaffee ist am Arbeitsplatz längst mehr als nur ein Wachmacher: Er ist zum strategischen Werkzeug für Mitarbeiterzufriedenheit geworden – und somit ein Investment, das Unternehmen tätigen müssen, sagt Alexander Priester, Commercial Director bei Nespresso Österreich.
Jeder kennt sie: diese eine Kollegin, die einfach immer für einen da ist. Die einem einen Schub gibt, wenn die Konzentration mal nachlässt. Die auch kräftig mithilft, wenn man schon wieder bis spät in die Nacht hinein arbeitet. Die Kollegen zusammenbringt, die sich sonst selten über den Weg laufen. Die Rede ist natürlich von der Kaffeemaschine.
Die Zahlen bestätigen: Fast 90 % der Österreicher trinken zumindest fallweise Kaffee, fast die Hälfte sogar mehrmals täglich. Das zeigt eine aktuelle Studie, die Nespresso gemeinsam mit Marketagent durchgeführt hat. Doch was Alexander Priester besonders interessiert, sind nicht die reinen Konsumzahlen. „Kaffee hat in der Arbeitswelt einen enorm hohen Stellenwert gewonnen“, sagt der Wiener, der seit 2021 den gesamten B2B-Bereich bei Nespresso Österreich verantwortet. „Es geht nicht mehr darum, einfach irgendeinen Kaffee anzubieten. Die Qualität muss stimmen.“
Nespresso hat die Studie in Auftrag gegeben, weil das Unternehmen „immer am Puls der Zeit“ sein möchte, erklärt Priester. Die Ergebnisse bestätigen, was er schon länger beobachtet: Kaffee ist in Österreich nicht nur ein Getränk, sondern tief in der Kultur verankert. Priester: „Nicht umsonst heißt es immer: ‚Gehen wir auf einen Kaffee‘ oder ‚Besprechen wir das bei einem Kaffee.‘“ 24 % der Befragten sehen Kaffee als unverzichtbaren Teil ihres Arbeitsalltags, mehr als jeder Fünfte (21,2 %) nimmt sich gerne Zeit, um sich mit Kollegen bei einer Tasse Kaffee auszutauschen. Für Priester ist das das schlagende Argument, warum Unternehmen in guten Kaffee investieren müssen: „Du kaufst damit nicht nur einen Kaffee oder eine Kaffeelösung, sondern du investierst in ein Wertschätzungstool; ein Tool, mit dem du deine Mitarbeiter motivieren kannst, mit dem du sie wertschätzen kannst.“
Dieses „Solution Selling“ hat er schon in seiner Zeit in der Telekommunikationsbranche gelernt. Damals ging es darum, nicht nur Internetleitungen zu verkaufen, sondern Lösungen für Unternehmen zu kreieren. Bei Nespresso ist es ähnlich: „Wir positionieren uns nicht als reiner Kaffeeanbieter, sondern als Partner, mit dem Unternehmen Themen wie Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenwertschätzung abdecken können“, so Priester.
Die Rechnung, die der Commercial Director im Kopf hat, ist simpel: Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter zu motivieren – die meisten Benefits, etwa Fitnessklub-Mitgliedschaften oder Fortbildungskurse, werden aber nur von einem Teil der Belegschaft in Anspruch genommen. „Mit Kaffee erreichst du extrem viele Leute“, sagt Priester.
Jetzt ist Kaffee natürlich kein Alleinstellungsmerkmal mehr – in fast jedem Büro steht heute eine Kaffeemaschine. Doch, so Priester: „Es ist heute nicht mehr genug, als Unternehmen seinen Mitarbeitern einfach irgendeinen Kaffee anzubieten. Qualität hat einen extrem hohen Stellenwert.“ Besonders jüngere Generationen, die auch privat bereit sind, mehr Geld für Kaffee auszugeben, verlangen von ihren Arbeitgebern dasselbe, so Priester. Es geht auch um die Bedienung der Maschinen: Muss man sich etwa mit Siebträgern herumschlagen oder die Maschine aufwendig warten, kann das ein Minus sein. Besonders jetzt, in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, sei es wichtig, den Mitarbeitern das zu geben, was sie fordern, so Priester.
Ein weiterer Trend, den die Studie aufzeigt: Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung. 43 % der Befragten achten auf recycelbare Verpackungen, für 42 % ist nachhaltiger Anbau wichtig. „Das Thema Nachhaltigkeit hat einen noch viel größeren Stellenwert, als wir uns eigentlich gedacht haben“, sagt Priester. Besonders jungen Generationen sei dieser Aspekt wichtig.
Für Nespresso sei das eine gute Nachricht, so Priester: Das Unternehmen setzt auf Aluminiumkapseln, die nahezu unendlich oft recycelbar sind. Und das Portionen-System hat laut Priester einen entscheidenden Vorteil: „Es stellt sicher, dass wirklich nur das verwendet wird, was gebraucht wird.“ Bei einem Vollautomaten oder Siebträger wird tendenziell mehr gemahlener Kaffee pro Tasse verwendet, erklärt Priester. Außerdem könne es passieren, dass der Kaffee „ausraucht“ und weggeschmissen wird. Beides führt dazu, dass mehr Kaffee verbraucht wird – allerdings nicht mehr Tassen getrunken werden –, was auch einen größeren CO2-Fußabdruck mit sich bringt. „Ein portioniertes System hat aus Nachhaltigkeitssicht extrem viele Vorteile“, betont Priester.
Auch im Hotel- und Gastgewerbe zeigt sich der hohe Stellenwert von Kaffee: Für mehr als die Hälfte der Befragten (53,5 %) ist guter Kaffee ein wesentlicher Bestandteil eines gelungenen Restaurant- oder Hotelbesuchs. Eine Kaffeemaschine im Zimmer ist für 43,4 % ein Pluspunkt bei der Hotelauswahl. „Die Leute erwarten sich dort schon fast eine Nespresso-Kaffeemaschine“, freut sich Priester.
Die Zukunft sieht der Commercial Director in maßgeschneiderten Gesamtlösungen. Hotels brauchen verschiedene Systeme für verschiedene Bereiche – vom Hotelzimmer über den Frühstücksbereich bis zum Bankett. Wenn Nespresso all das aus einer Hand anbieten kann, macht es das den Gastbetrieben einfach.
Die „Kollegin Kaffeemaschine“ ist eben nicht nur für den morgendlichen Energieschub da – sie ist ein Bindeglied, ein Treffpunkt, ein Wertschätzungsinstrument. Und für Alexander Priester ist eine gute Kaffeemaschine vor allem eines: eine kluge Investition in die Motivation der Mitarbeiter, die Unternehmen tätigen sollten.
Alexander Priester ist seit November 2021 Commercial Director bei Nespresso Österreich und verantwortet den gesamten B2B-Bereich. Priester kam 2010 als National Key Account Manager zu Nespresso und war zwischenzeitlich als Sales Manager bei Purina Austria tätig. Davor arbeitete Priester in der Telekommunikationsbranche.
Foto: Katharina Gossow