Miteinander Besser

Die Produktion dieses Heftes gehörte zu den spannendsten, seit ich meine Tätigkeit für Forbes aufnahm. Die Themen und Geschichten veränderten..

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Die Produktion dieses Heftes gehörte zu den spannendsten, seit ich meine Tätigkeit für Forbes aufnahm. Die Themen und Geschichten veränderten sich laufend und nahmen oft unerwartete Wendungen. Dieses Heft war von der Themenfindung bis hin zur Verschriftlichung sämtlicher Beiträge alles andere als stringent abgearbeitet. Man könnte sagen, es hat sich so ergeben – aber sicher nicht rein zufällig.

Bereits im vergangenen Jahr legten wir fest, dass es in den ersten Monaten nach den US-Präsidentschaftswahlen eine USA-Ausgabe geben sollte. Denn gleich, wie die Wahl ausgehen sollte, die ganze Welt würde aufmerksamer auf die Vereinigten -Staaten von Amerika schauen. Für ein in den USA beheimatetes Magazin nicht unbedingt die schlechteste Ausgangslage – die wir nutzen wollten. Und dann kam es besser – oder schlechter (je nachdem, wie man es nimmt) – als erwartet. Wie viele andere auch haben wir uns gefragt: Wie ging das denn? Wie konnte Donald Trump die Wahl für sich gewinnen? Unsere Kollegen von Forbes USA haben dazu einen wirklich spannenden Text über Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner geschrieben. Ein Lehrstück zum Thema Micro-Targeting und eine Geschichte darüber, wie die Nutzung sozialer Medien Wahlkämpfe für alle Ewigkeit verändert haben dürfte. Diesen Text in unserer USA-Ausgabe zu bringen, war gewissermaßen ein „no-brainer“. Die nach innen gerichtete Politik des neuen US-Präsidenten, mit eingeschlossen der viel zitierte Mauerbau, hat uns selbstredend ebenfalls beschäftigt – nicht zuletzt auch, als es mitten in Europa genügend dieser Grenzen gibt, die das zeitweise selbstgerechte mediale Rauschen zum Thema mehr als relativieren sollten. Ab- und Ausgrenzung sind internationale Phänomene. Zur Veranschaulichung dieser Situation haben wir eine Flüchtlingsbetreuungsstation von Ärzte ohne Grenzen in Como nahe der Schweizer Grenze besucht.

Von gleichmütig bis gespannt stehen die Unternehmen, die wir für diese Ausgabe besucht haben, den Vorstößen Amerikas in Sachen Handels-, Fiskal- und Wirtschaftspolitik gegenüber. Die USA bleiben für viele der wichtigste Exportmarkt – private politische Meinungen bleiben außen vor, „business comes first“. Oder wie Maximilian Riedel, Chef von Riedel Glas, es ausgedrückt hat: Er hat die Weingüter Trumps bereits lange, bevor dieser zum Präsidenten gewählt wurde, mit Riedel-Gläsern ausgestattet.

Ein wenig haben wir uns auch dem American Dream hingegeben – haben mit Österreichern gesprochen, die ihn für sich gefunden haben. Leo Widrich etwa: Der Buffer-Gründer lebt zurzeit in New York und baut dort sein nächstes Unternehmen „Matter“ auf. Mit Matter will Widrich für mehr Diversität in Tech-Unternehmen sorgen – Große wie Airbnb testen die HR-Software schon.

Wir haben aber auch die US-Amerikanerin Audrey Kim getroffen. Die junge Unternehmerin und FounderTalk-Gründerin hat sich in Wien eine Wohnung gekauft, weil
sie den hiesigen Lifestyle so sehr liebt. Sie arbeitet aber vornehmlich in San Francisco. Ebendort war kürzlich auch Speedinvest-CEO Oliver Holle, mit dem wir über die VC-Landschaft in Österreich und darüber hinaus gesprochen haben – und warum man am Silicon Valley trotz tendenziell steigender Abwanderung nach New York City nicht vorbeikommt.

Der Austausch zwischen Österreich und Amerika ist intensiv und die Nähe der Expats – trotz großer geografischer Entfernung – spürbar. Durch das gesamte Heft werden Sie kurze Textstücke von Österreichern lesen, die in den USA leben und arbeiten – und darüber schreiben, was sie gut oder schlecht finden bzw. was sie zurzeit beschäftigt. Menschen aus der Start-up-Szene, aus Kunst und Kultur oder der Forschung, die Österreich im Ausland repräsentieren.

Last, but not least: die Coverstory. Wir hoffen, Sie haben beim Lesen genauso viel Freude, wie wir im Zwiegespräch mit den beiden großartigen Wissenschaftern Eric Kandel und Josef Penninger hatten.

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