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Ein Konsortium aus Oracle, Silver Lake und Andreessen Horowitz übernimmt die Mehrheit an TikTok USA. ByteDance behält knapp 20 %. Die US-Regierung verlängert die Frist für den Verkauf bis Dezember.
Die Zukunft von TikTok in den USA nimmt konkrete Formen an. Nach monatelangen Verhandlungen zwischen ByteDance, US-Behörden und Investoren soll ein Konsortium aus Oracle, Silver Lake und Andreessen Horowitz rund 80 % der Anteile an TikTok USA übernehmen. ByteDance würde in der geplanten Struktur noch 19,9 % halten.
Die Einigung gilt als entscheidender Schritt, um ein Verbot der App in den USA abzuwenden. TikTok zählt dort rund 170 Mio. Nutzer:innen. Präsident Donald Trump verlängerte die Frist für den Verkauf von ByteDance-Anteilen bis zum 16. Dezember 2025. Damit bleibt Zeit, den Rahmenvertrag rechtlich und regulatorisch abzusichern.
Die neue Gesellschaft soll unter mehrheitlich US-amerikanischer Kontrolle stehen. Geplant ist, dass der Verwaltungsrat überwiegend aus US-Mitgliedern besteht. Über die Frage, ob ByteDance weiterhin Zugang zum Algorithmus von TikTok behalten darf, wird noch verhandelt. Das Thema gilt als zentraler Streitpunkt, da US-Behörden eine vollständige Entkopplung fordern.
Das Abkommen muss von verschiedenen Regulierungsbehörden genehmigt werden. Neben den USA wird auch in China eine Zustimmung erforderlich sein. Dort könnte die Regierung den Transfer sensibler Technologie blockieren oder verzögern.
Für die beteiligten Investoren eröffnet sich ein strategisches Engagement in einem der größten Social-Media-Unternehmen der Welt. Oracle positioniert sich damit stärker im Bereich Cloud-Infrastruktur und Datenmanagement. Silver Lake und Andreessen Horowitz zählen bereits zu den aktivsten Investoren im Technologiesektor.
Die Vereinbarung ist auch ein Signal im geopolitischen Spannungsfeld zwischen den USA und China. Washington drängt seit Jahren auf eine Lösung, die den Einfluss chinesischer Eigentümer bei TikTok reduziert. ByteDance bleibt zwar beteiligt, verliert aber die Kontrolle über das US-Geschäft.
Ob der Deal in der vorliegenden Form umgesetzt wird, hängt von weiteren rechtlichen und politischen Entscheidungen ab. Derzeit handelt es sich um ein Rahmenwerk, das finalisiert werden muss.
Foto: Wikimedia Commons