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Zum ersten Mal seit 2019 versammelte Forbes die Under 30-Communities aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Berlin. Zwei Tage lang wurde genetzwerkt, diskutiert – vor allem über KI und die unternehmerische Zukunft Europas – und auch ein wenig gefeiert. Am Ende des zweiten Tages wurde verkündet, welche jungen Unternehmer, Künstler, Sportler und Wissenschaftler es auf die Under 30-Liste 2025 geschafft haben.
Tag eins
„Wir wurden in Europa richtig vom Zug überfahren.“ So beschrieb Julian Teicke, Gründer des Start-up-Campus The Delta, die Situation, in der sich der Kontinent in Sachen KI befindet. Regierungen und Unternehmer seien überwältigt von den Fortschritten aus den USA und aus China. Deswegen haben wir am 4. und 5. Dezember den Under 30 Summit in der Factory Berlin veranstaltet: Wir wollten junge Gründer und erfahrene Unternehmer, Investoren und Künstler, Sportler und Manager zusammenbringen, um gemeinsam darüber zu sprechen, wie Europa eine neue Gründerzeit einläuten kann, wie KI uns dabei helfen kann – und um die Under 30-Liste 2025 zu feiern. Denn wie Udo Schloemer, Gründer der Factory, am zweiten Tag sagte: „Da draußen ist eine Generation, die hochmotiviert ist.“ Über 500 Gäste sollten sich über die zwei Tage versammeln.
Forbes-Herausgeberin Heidi Aichinger und COO Barbara Hans eröffneten die Veranstaltung. Chefredakteur Klaus Fiala sprach ebenfalls ein paar Worte, bevor er Teicke und Sebastian Ihler, Chief Product Officer der Factory Berlin, für die Opening Session auf die Bühne bat. Gemeinsam diskutierten die beiden nicht nur über Europas Probleme im KI-Rennen, sondern auch über die Stärken des Kontinents. Und sie sprachen darüber, was Gründer ausmacht. „Jeder Gründer braucht die Bereitschaft, als Person zu wachsen. Anstatt Schwierigkeiten im Leben zu vermeiden, müssen Gründer auf Schwierigkeiten zugehen“, fasste Teicke zusammen.
Fortgesetzt wurde das Programm von Klemens Gold. Der Sternekoch und Under 30-Alumnus setzt auf eine „nature-based cuisine“. Er erklärte: „Alles ist auf das Minimum heruntergebrochen, kein Gramm mehr kommt auf den Teller. Das bedeutet für uns Nachhaltigkeit.“ Die Natur könne selbst erfahrenen Managern und Unternehmern Neues beibringen, sagt er. „Diese Menschen machen in ihrem Umfeld wenige Fehler. Aber in der Natur werden sie mit Dingen konfrontiert, die sie gar nicht kennen.“
Generative KI zieht sich durch alle Lebensbereiche, aber Kunst ist besonders stark von ihr betroffen. Von Bildern, über Texte bis hin zu Liedern kann die Maschine alles generieren. Rapper Kelvyn Colt und DJ Cinthie Christl sprachen darüber, wie sie KI in ihrer Arbeit einsetzen – und was sie der Technologie noch nicht anvertrauen. „Schwierig ist es, wenn die KI mir die Freude an der Musik nimmt. Ich würde mich mehr freuen, wenn sie meine Steuererklärungen macht“, so Christl. Colt sieht, dass besonders kleine Künstler betroffen sind: „Die wenigsten Leute können von ihrer Kunst leben. Viele machen Voiceovers oder Filmmusik. Es wird immer leichter, diese Sachen zu produzieren.“
André Schürrle, ehemaliger Fußballprofi und Gründer von Dryll, beendete das Programm des ersten Tages. Nach seiner Karriere als Sportler erfand sich Schürrle als Unternehmer neu und startete die Hydration-Brand Dryll. „Leistungssport hat nur begrenzt mit dem Körper zu tun. Der Kopf, das eigene Ego spielt eine große Rolle“, sagte Schürrle - daraus können auch Top-Unternehmer lernen. Extreme sportliche Leistungen hätten ihm das Durchhaltevermögen beigebracht, das er heute in seiner Rolle als Gründer braucht.
Die Under 30-Liste ist eine Auszeichnung für junge Menschen, die Außergewöhnliches erreichen, egal ob als Gründer, Forscher, Künstler oder Sportler. Aber sie ist auch eine Liste von Menschen, die alle in einer ähnlichen Lebensphase sind, Ähnliches schaffen und motiviert sind, die Extrameile zu gehen, um ihren Wirkungsbereich zu verändern. Damit sich diese Menschen austauschen können, haben wir dieses Jahr im Hotel Sly Berlin eine Under 30 Reception veranstaltet und Alumni und Kandidaten für die Liste 2025 zusammengebracht. Rund doppelt so viele Menschen wie gedacht tauchten zur Reception auf; es war ein Abend voller inspirierender Gespräche und neuer Connections, der zurück in der Factory Berlin beim Late Night Networking ausklang.
Tag zwei
Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Fiala und Factory-Berlin-Gründer Udo Schloemer eröffnete Opernsänger und Under 30-Listmaker Angelo Pollak den zweiten Tag des Summits. In einem vorweihnachtlichen Sing-Along stimmte er die Menge auf einen weiteren inspirierenden Tag ein.
Ralph Echemendia, bekannt als „The Ethical Hacker“, setzte das Programm fort. Echemendia berät seit über 25 Jahren Unternehmen und Organisationen wie den US Marine Corps, NASA, Google, Microsoft und AMEX in Sachen Cybersecurity. Er wird auch für Hollywood-Produktionen, etwa „Snowden“ und „Mr. Robot“, herangezogen. Am Summit erklärte er, wie Cyberangriffe funktionieren, wie Unternehmen sich wehren können und wie KI Cyberangriffe noch gefährlicher macht. „In der Cybersicherheit betrachten wir den Menschen als das schwächste Glied. KI lernt gerade, wie man dies als Waffe einsetzen kann“, sagte er über den aktuellen Status Quo.
In „Travel Redefined“ erzählten Polarsteps-CEO Clare Jones und Elias Bohun, Mitgründer von Traivelling und Under 30-Alumnus, wie KI die Reisebranche aufmischt. Menschen planen ganze Reisen mit KI-Sprachmodellen wie ChatGPT. Doch sie sehnen sich auch nach dem Menschlichen, so die beiden Speaker. Nach der Session Anschluss hatten Gäste die Möglichkeit, die Bühne zu betreten und ihre Meinungen über KI zu teilen.
Nach einer Mittagspause, in der fleißig genetzwerkt wurde, ging es mit den Afternoon Tracks weiter. Gäste konnten zwischen einer Q&A-Session mit Echemendia und interaktiven Sessions mit Colt und Pollak (über KI und Musik), Simon Schmiderer von Zone14 (KI und Sport), Timur Zorlu von Maple Tales (KI und Bildung), und Articly-Gründer Wolf Weimer und Influencerin Victoria Effer (KI und Content) wählen.
Am Abend des zweiten Tages öffnete die Factory Berlin erneut ihre Türen für die Awardshow. Wer würde es auf die Under 30-Liste 2025 schaffen? Das war die Frage, die in den Köpfen der Menschen schwirrte. Im Publikum fanden sich unter anderem Schauspieler Matthias Schweighöfer oder Content Creator Younes Zarou. Forbes-Herausgeberein Aichinger moderierte die Awardshow gemeinsam mit ausgewählten Mitgliedern der diesjährigen Jury. Unter Jubel und Applaus wurden die Listmaker 2025 verkündet, darunter Heizma-Mitgründer Michael Kowatschew, Musikerin Nina-Sofie Berghammer, Content Creatorin Ana Kohler, Saint-Sass-Mitgründerin Vivien Wysocki oder ETH-Zürich-Forscher Samuel Heiniger. Die gesamte Liste finden Sie auf unserer Website. Nach dem Summit erwies sich die Factory Berlin nicht nur als ein ausgezeichneter Gastgeber, sondern auch als eine Partylocation, die Berlin alle Ehre machte.
Wir bedanken uns bei unseren Partnern: Factory Berlin, MYTY, Doerfert Immobilien | Forbes Global Properties, Heuking, Sly Berlin, Banijay Germany, influence.vision, HECH, LED Tech GmbH, NineZone, JMES WORLD, All Voice AI, PitchLynk und wincent.ai.
Ein großes Dankeschön geht auch an unsere Gäste, die diese zwei Tage unvergesslich gemacht haben. Und natürlich an alle Under 30-Listmaker 2025 – willkommen im Club!
Fotos: Moritz Scheer