SCHÄTZE HEBEN

Alen Arslanagic weiß, was sich mit einem kostbaren Gut wie Daten machen lässt. Darauf ist sein Start-up Visium spezialisiert: das Bestmögliche für Unternehmen daraus zu holen.

Geht es nach Alen ­Arslanagic, birgt jedes Unternehmen einen „Schatz“ in sich – Daten. Denn werden diese richtig eingesetzt, so der CEO des Schweizer Unternehmens Vi­sium, könnten die Betriebe ihre Profitabilität immens steigern. Das Problem dabei: Nicht jeder kommt an diesen Schatz heran – vor allem aus Kostengründen. Und hier kommt das Schweizer Tech- und Beratungsunternehmen mit Sitz in Lausanne ins Spiel. Visium ist darauf spezialisiert, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Daten effizient zu nutzen – und zwar mittels künstlicher Intelligenz (KI).

Seit der Gründung von Visium im Januar 2018 hat das Start-up ­bereits 21 Kunden gewonnen. Den Umsatz behandelt Arslanagic vertraulich. Die Kunden sind breit gefächert, unter ihnen befinden sich etwa Pharma- und Nahrungsmittelunternehmen, aber auch welche aus der Uhren- und Sport­industrie. Denn KI – dazu zählt Arslanagic sowohl ­maschinelles Lernen als auch maschinelles Sehen – lässt sich auf vielfältige Weise einsetzen.

Die von Visium ­entwickelten Dienstleistungen funktionieren so: Ein künstliches System – meist eine Softwarelösung oder Applikation – wird mit den Datensätzen des Unternehmens gefüttert. Um die enorme Anzahl an Daten („Big Data“) verarbeiten zu können, nutzt das System ausgefeilte Algorithmen. Es lernt, auf Basis der Daten Muster und Gesetzmäßig­keiten zu ­erkennen.

Die Anwendungsgebiete der Applikationen von Visium richten sich je nach dem Auftrag der Unternehmen: So werden diese laut ­Arslanagic etwa in der Prognose zukünftiger Geschäftszahlen eingesetzt oder im Bereich des maschinellen Sehens, wo beispielsweise automatisiert Informationen von Identitätsnachweisen über die Kamera verarbeitet werden. Derartige Applikationen finden immer häufiger auf Plattformen Anwendung, auf denen ein persönlicher Nachweis – wie etwa ein Passfoto – notwendig ist.

Noch sind die ­Applikationen von Visium für kleinere Unternehmen nicht leistbar – ein grund­legendes Problem, das Arslanagic ändern möchte. Denn das Mitglied der „Forbes 30 Under 30“-Liste 2018 gibt sich visionär. So bezeichnet er KI – falls sie denn richtig angewandt werde – als „Antrieb dieses Jahrhunderts“. „Das Ziel von Visium ist es, den Zugang zur KI-Technologie zu demokratisieren. Derzeit haben die großen Technologieunternehmen ein Monopol auf KI-Talente. Deshalb sind viele Unternehmen mit großem Potenzial für Gesellschaft und Wirtschaft ­benachteiligt“, sagt Arslanagic.

Einen Plan hat der Absolvent des Masterstudiums in Innovation, Entrepreneurship & Management am Imperial College London ebenso schon, um die KI-Technologie von Visium zu „demokratisieren“. Denn das Unternehmen möchte seine Lösung schon bald als „Software as a Service“ (SaaS) anbieten – und zwar in Form von Lizenzen zu erschwinglichen Preisen und zugänglich für jedes Unternehmen.

Dieser Artikel ist in unserer März-Ausgabe 2019 „KI“ erschienen.

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