Susanne Mitschke

Co-Gründerin und CEO , MindMate, 30 Under 30 in der Kategorie Soziales Unternehmen

Gemeinsam mit Patrick Renner und Rogelio Arellano gründete Susanne Mitschke Mindmate. Das von dem Trio entwickelte Tool unterstützt von Alzheimer Betroffene und deren Angehörige. Mittlerweile zählt die App mehr als 500.000 Nutzer auf der ganzen Welt. Die App ist vielfältig einsetzbar: Mit einfachen Spielen werden die kognitiven Fähigkeiten trainiert oder Anleitungen für leichte Körpertrainings gegeben. Musik- und TV-Programme sollen ebenfalls zum täglichen Lernpensum beitragen wie die sogenannte Archivierung der eigenen Lebensgeschichte, die mit Familie und Freunden jederzeit geteilt und immer wieder erzählt werden kann.

Kurzinterview mit Susanne Mitschke

Wer bist du?
Ich bin Co-Gründerin und CEO von MindMate, bin 28 Jahre alt und komme aus Deutschland (Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz). Derzeit lebe ich in Los Angeles.

Was hast du gegründet?
Zusammen mit meinen zwei Mitgründern Patrick Renner (auch WU absolvent) und Roger Arellano (aus Mexiko) habe ich MindMate im Jahr 2015 gegründet. MindMate is eine App, die in 17 Ländern an der Spitze der App Stores steht und vor allem die Baby-Boomer-Generation anspricht. Die App bietet älteren Menschen und Menschen mit Gedächtnisschwierigkeiten Training für Geist und Körper sowie weitere zahlreiche Funktionen, die durch den Alltag helfen. MindMate wird bislang von rund 600.000 Menschen genutzt.

Hintergrund: Roger, Patrick und ich haben uns in Glasgow (Schottland) kennengelernt, da wir dort zusammen studiert haben. Roger hat seinen Großvater, der mit Alzheimer diagnostiziert wurde, für sieben Jahre lang gepflegt und Patrick hat während seines Zivildienstes demenzkranke Menschen betreut. Uns ist aufgefallen, dass der Fokus in der heutigen Zeit hauptsächlich auf dem Wohlergehen, oder der „Fitness und Wellness“ von jüngeren Menschen liegt. Allerdings haben ältere Menschen diesbezüglich sogar mehr Bedürfnisse. Die Ausrede „ältere Menschen benutzen sowieso keine Technologie“ zählt hier auch nicht mehr, da Apple eine Statistik in 2016 veröffentlicht hat, die besagt, dass 40% aller Apple Produkte von der Baby-Boomer-Generation gekauft worden sind.

Wo steht ihr heute und wie seid ihr dahin gekommen?
MindMate wurde im März 2015 gegründet und hat derzeit 9 Mitarbeiter/innen in Glasgow, Schottland, sowie in Los Angeles, Kalifornien. Derzeit benutzen 600.000 Menschen die MindMate-App. Wir benutzen unsere Daten „for good“, da wir unsere Benutzern dabei helfen, passende klinische Studien zu finden, die ihnen die neusten Behandlungsmethoden bieten. Dafür werden wir von pharmazeutischen Unternehmen bezahlt und können unsere App frei im App Store anbieten. Wichtig zu beachten ist, dass wir nur Daten weitergeben, die von unseren Benutzern freigegeben worden sind und die auch zugestimmt haben, dass ihre Daten an Wissenschaftler verkauft werden. Hier gibt es also keine Überraschungen für die Benutzer, da sie jederzeit darüber informiert werden wie und wo die Daten benutzt werden.

Patrick und ich wurden von der University of Glasgow als „Alumni of the Year“ ausgezeichnet, für unsere Fortschritte in der Wissenschaft speziell um das Thema Alzheimer. Eine Studie der Universität Glasgow hat nämlich kürzlich gezeigt, dass MindMate Benutzer, die in einem frühen Alzheimer Stadium sind, sich besser im Alltag zurechtfinden und sich an mehr Aufgaben erinnern, als Menschen mit frühem Alzheimer, die die App nicht benutzen.

Die Eckdaten:
- Accelerator: Techstars NYC 2016
- Funding to date: zwei Millionen US-$ von Wagniskapitalgebern wie Launch Capital (Investor in Spotify & Snapchat), Mucker Capital (Investor in Honey & Victorious), Techstars (Investor in Sendgrid & Classpass), PLG Ventures, Mountain Locke Ventures, Potential VC (aus London), sowie verschiedene Business Angels wie Amadeo Brenninkmeijer (Familienmitglied der C&A-Gründungsfamilie), Sandra Berkson (aus Österreich, die unter anderem auch über Speed Invest investiert und den Start des Wiener TV-Senders Puls 4 ermöglichte), sowie Pip Wilson aus London (die ihre Beratungsfirma kürzlich für 66 Millionen US-$ an SAP verkauft hat).

Dein „Piece of advice“?
Die beste Zeit ein Unternehmen zu gründen, ist nach dem Studium!

Ein Song- oder Filmtitel, der dein Leben am besten beschreibt?
„Shake it off“ von Taylor Swift. Beim Gründen gibt es immer Leute die dir sagen „das klappt nicht“, oder es läuft mit dem Start-up gerade nicht so, wie man sich das vorstellt. Diese Sachen muss man einfach abschütteln und dann weitermachen. Nur so kommt man voran

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