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Mitte November fällt für Kundinnen und Kunden des Traditionskaufhauses Steffl in der Wiener Kärntner Straße der Startschuss für Weihnachten. Darauf hat das Steffl-Team viele Monate hingearbeitet – allen voran die beiden Geschäftsführer Johanna Elisabeth Schmid und Thomas Hahn.
Ein elegantes Rot ist die Leitfarbe der Weihnachtssaison im Kaufhaus Steffl im Herzen Wiens, unweit des Stephansdoms. Das zeigt sich gleich am Eingang bei den Auslagen: Linker Hand eine ausstaffierte dunkelrote Stoffwand mit unzähligen, in regelmäßigen Abständen montierten Knöpfen und Haken, auf denen ebenso viele unterschiedliche Gegenstände befestigt sind; vom schicken lindgrünen Handtäschchen des Luxuslabels Victoria Beckham über die Pfeffermühle des Küchenausstatters Le Creuset bis hin zum Stanley-Cup sind rund 80 potenzielle Geschenke ausgestellt, die den Betrachter zum Verweilen vor der Auslage einladen – und selbstredend für den Weihnachtseinkauf inspirieren sollen. Die kleinen und größeren Produkte weisen natürlich auch darauf hin, wie vielfältig das Sortiment des Kaufhauses ist, das sich auf sieben Etagen inklusive Sky Bar erstreckt. Shopping wird im Steffl als Entertainment verstanden.
Gegenüber, hinter dem zweiten großen Schaufenster im Eingangsbereich, erblicken die Besucherinnen und Besucher eine weihnachtlich dekorierte Küche, die Familien Vorfreude aufs Keksebacken bereiten soll. Der Küchenschrank wie die dazu ausgestellten Deko-Elemente sind zu einem Großteil vintage, sagt Johanna Elisabeth Schmid, Co-Geschäftsführerin und für den kreativen Part im Haus verantwortlich. Es sei ihr wichtig, dass nachhaltig gearbeitet werde, sagt sie. Und so werde nur das Allernotwendigste an nicht recycelbarem Material gekauft – am liebsten würden schöne alte Dinge (wie der 100 Jahre alte Küchenschrank im Schaufenster) restauriert und mit neuem Glanz versehen.
Alles, was in Sachen Schaufenster- sowie Innendekoration zu sehen und mit allen anderen Sinnen zu erleben ist, wie etwa eine ausgeklügelte Beduftung (der süßliche Cookie-Duft wird knapp vor Ladenöffnung um zehn Uhr durch die Belüftungsanlage geschickt), läuft durch Schmids Hände. Dabei beginne die Arbeit für die Weihnachtssaison im Steffl für sie im Hochsommer, bei 30 Grad im Schatten, lacht sie.
Das Kaufhaus selbst betritt man durch die von einer riesigen Weihnachtsgirlande geschmückte Eingangspforte – und wird sofort einmal begrüßt; eine der vielen vermeintlichen Kleinigkeiten, die das Shopping-Erlebnis für alle Besucherinnen und Besucher verschönern sollen. Alles soll zum Verweilen einladen; freundliche Mitarbeiter seien im Handel eine tragende Säule des Erfolgs, ist auch Schmids Co-Geschäftsführer Thomas Hahn, seit 2024 für den Handelsbereich verantwortlich, sicher.
Gleich im Eingangsbereich wird auf elegant geschwungenen Regalen eine Vielzahl an Sonnenbrillenmodellen unterschiedlichster Marken präsentiert. Gleich daneben sind verschiedene Luxusuhren hinter alarmgesicherten Fenstern dekoriert.
Mir ist wichtig, dass im Steffl nachhaltig gearbeitet wird. Wir machen alles selbst und arbeiten viel mit Vintage-Dekor –
so bekommen wir auch viel Emotion ins Schaufenster.
Johanna Elisabeth Schmid
Auf der gegenüber liegenden Seite wiederum sollen gleich mehrere Pop-ups bei der Suche nach Weihnachtsgeschenken inspirieren: Dolce & Gabbana x Fiasconaro präsentieren sich mit einer Auswahl an Panettone in auffallend farbenfroh gestalteten Metallboxen; ganz neu seien dieses Jahr die traditionellen italienischen Weihnachtskuchen von Etro, so die Mitarbeiterinnen der Steffl-Kommunikationsabteilung. An derselben Seite sind Schokoladenkreationen der Confiserie Berger aus deren Manufaktur in Lofer ausgestellt. Nicolas Vahé und das Weingut Mayer am Pfarrplatz ergänzen das kulinarische Angebot mit Delikatessen und Wiener Wein. Man könne sich auf die eine oder andere Verkostung freuen, so das Geschäftsführer-Duo weiter.
Mit der Einführung von Lebensmitteln als Teil der Pop-up-Landschaft im Steffl habe man nun auch den Umgang mit sensiblen Produkten, die etwa eine gewisse Sorgfalt innerhalb der Kühlketten voraussetzen, gelernt, erzählt Thomas Hahn.
Jeder einzelne Quadratmeter auf der Verkaufsfläche, sagt er, sei exakt kuratiert, die Wege der Kundinnen und Kunden würden bewusst geführt. Denn, so Hahn weiter: „Leerstand ist der Feind des Handels.“ Manche der einstigen Pop-up-Marken sind bereits fix in den Steffl eingezogen, sagt der Geschäftsführer.
Im ausgedehnten hinteren Bereich des Erdgeschosses in Richtung Rauhensteingasse kann durch eine großzügig gestaltete Taschenabteilung flaniert werden – hier wechseln sich Luxusmarken von Ferragamo bis Beckham ab, aber auch schöne, für das Durchschnittsbörserl taugliche Modelle sind hier zu finden. Insgesamt aber zieht sich das Motto des Hauses vom Erdgeschoss bis unter
die Decke durch: Premium beginnt bei der Atmosphäre, nicht erst bei der Ware.
Auf der ersten Etage – der Weg dorthin führt mit dem Lift oder mit der Rolltreppe neben der sich über alle Etagen gleichermaßen fortsetzenden Weihnachtsdeko hinauf – zeigt sich auf halber Fläche der diesjährige „Christmas Market“: ein Eldorado für Design-Liebhaber. Hier finden sich Home- und Lifestylemarken wie Seletti, Qeeboo und Lucie Kaas in auffällig gestaltetem Pop-up-Design.
In überdimensionalen und betretbaren, glitzernd roten und mit riesigen Schleifen versehenen Geschenkboxen hängt origineller Christbaumschmuck von Vondels. „Das sind über 5.000 Christbaumkugeln und -schmuckstücke, die eingepflegt, etikettiert und eingebucht worden sind“, erklärt Schmid die viele Handarbeit und den Einsatz des Steffl-Teams, das für das perfekte weihnachtliche Einkaufserlebnis für Groß und Klein sorgt. Insgesamt vertreibe man weit über 600 Marken im Haus, so Schmid weiter. Es gehören viele vermeintlich kleine Dinge getan, bevor sich alles zu einem unvergesslichen Shopping-Erlebnis für die Kunden zusammenfügen kann, sagt sie. Oder, wie eine der knapp 300 Steffl-Mitarbeiterinnen beschreibt: „In der festlichen Jahreszeit gleicht unser Kaufhaus einer sorgfältig geführten Weihnachtswerkstatt. Überall sind fleißige Hände am Werk, die mit Geduld, Herz und einem Hauch Zauberei Wünsche erkennen und erfüllen – oft, bevor sie ausgesprochen werden.“
Geschenkideen von Hoptimist, Jellycat, Anna + Nina und vielen weiteren Brands komplettieren das Angebot im Steffl Christmas Market. Seit 27. November können die erstandenen Weihnachtsgeschenke in der Packerlwerkstatt in unterschiedlichen Geschenkpapieren, Schleifen und Dekorationen kostenlos verpackt werden.
Insgesamt, so das Geschäftsführungs-Duo, muss vom Eintritt ins Kaufhaus bis hin zur Verabschiedung mit allem, was dazugehört (wie der gastronomischen Welt im Sky Restaurant und der Sky Bar mit herrlichem Blick auf den Stephansdom), das Erlebnis für die Kunden perfekt sein, damit er oder sie auch wiederkommt.
Hinter diesen Bemühungen stecke nicht nur viel Arbeit, sagt Thomas Hahn, sondern auch viel investiertes Geld. „Ab dem Valentinstag 2026 kommt an die Stelle der Pop-up-Stände im Erdgeschoss wieder eine Parfümerie, und danach wird die Fassade umgebaut“, gibt er eine kleine Vorschau auf das kommende Jahr. „Wir verfolgen mit dem Steffl eine umfassende Modernisierungsstrategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben und uns für die Zukunft zu rüsten“, so Hahn weiter. „Wir haben allerdings das Glück, dass wir sehr unique sind mit unserem Department Store in Wien. Wir können auf die nächsten Jahre schauend sagen, dass wir hier der einzige Premium-Department-Store in dieser Hauptstadt und in einer hervorragenden Lage sind, aber hinter dieser Lage wollen wir uns nicht verstecken“, so der Geschäftsführer. Und man tue das auch, weil man sich bewusst gegen einen Onlineshop entschieden habe, ergänzt Schmid.
Jetzt konzentriere sich alles auf das wichtigste Quartal im Handel. An einem guten Einkaufssamstag laufen an den Kaufhäusern der Kärntner Straße in der Regel mehr als 80.000 Menschen vorbei – so auch beim Kaufhaus Steffl. Man könne davon ausgehen, dass täglich durchschnittlich 10.000 Kunden das Traditionskaufhaus betreten – und das beziehe sich nicht auf das Weihnachtsgeschäft. Die Klientel sei gut durchmischt: regionale Kunden, die das Kaufhaus kennen, und auch Touristen, die es besuchen wie London-Reisende zum Beispiel Harrods.
Jeder Kunde und jede Kundin soll ein VIP-Feeling mitbekommen, sagt Schmid. Dazu gehöre auch ein Fokus auf die Kinder: Immer wieder gebe es Bastelwerkstätten für die Kleinen, die von ihren Eltern zum Einkaufen mitgenommen werden; auch sie sollen ein gutes Erlebnis im Steffl haben. Das ist wichtig, sagt Schmid: „Die Kinder entscheiden oft über die Aufenthaltsdauer ihrer Eltern“, erklärt sie. Darüber hinaus präsentiert sich das Kaufhaus auch entsprechend bei speziellen Ereignissen wie dem Schulbeginn; oder im kommenden Jahr beim Eurovision Song Contest. Schmid: „In unserem Kaufhaus-Kalender stehen etliche Termine für 2026, auf die wir uns jetzt schon vorbereiten!“
Text: Forbes-Redaktion
Fotos: Gianmaria Gava