Von A nach B

Während der weltweite Handel und die Globalisierung zunehmend in die Kritik geraten, blüht das globale Logistikgeschäft auf.

Über den ganzen Planeten werden Waren transportiert. Dabei spielen neben klassischen Transportmitteln wie Lkws, Zügen und Flugzeugen auch neuere wie Drohnen eine Rolle. Die letzte Meile, also die letzten paar Schritte zum Kunden, ist dabei die teuerste – denn sie wird zumeist noch von Menschen zurückgelegt. Wir stellen Ihnen fünf der weltweit größten Logistikunternehmen vor. Dabei konzentrieren wir uns auf solche, die den Großteil ihres Umsatzes mit dem Transport von Waren erzielen. Bis Jahresanfang 2017 hätten wir dabei noch den Logistikarm der Deutschen Bahn, DB Mobility Logistics, porträtiert. Das Unternehmen wurde jedoch in den Großkonzern reintegriert.

UPS

4,9 Milliarden Päckchen und Dokumente brachte der US-Logistikkonzern UPS (United Parcel Service) 2016 an den Mann oder die Frau. Das macht 19,1 Millionen Lieferungen pro Tag. Mit insgesamt 53 Milliarden € (61 Milliarden US-$, inklusive Umsatz aus Supply-Chain- und Fracht-Sparte) schnappt man sich Platz zwei der globalen Logistikriesen. Die Konkurrenz durch E-Commerce-Größen wie Amazon ist zwar spürbar. Doch mit den US-Handels­ketten Walmart oder Target hat UPS noch immer genügend Nachfrage für seine Zustellungen. Bei so viel Erfolg geht sich auch eine Dividende aus: Seit 2010 stiegen die Zahlungen an die Aktionäre stetig.

FedEx

FedEx steht dem großen Rivalen in den USA, UPS, in (fast) nichts nach. 44,3 Milliarden € (50,3 Milliarden US-$) nahm der Konzern mit Sitz in Memphis 2016 ein und knackte damit erstmals die 50-Milliarden-Dollar-Grenze. Zudem erreichte das Unternehmen seinen Plan von 2013, der eine Umsatzsteigerung bis 2017 um 1,4 Milliarden € (1,6 Milliarden US-$) forderte. Das lässt sich auch am Aktienkurs ablesen: Zwischen Jänner 2013 und Juli 2017 stieg dieser von 94 auf 217 US-$ – ein Plus von 130 Prozent in vier Jahren.

Deutsche Post DHL

Satte 57,3 Milliarden € Umsatz erwirtschaftete die Deutsche Post DHL 2016, der Gewinn lag bei 3,5 Milliarden €. In der heutigen Unternehmensstruktur – vor März 2015 trat der Konzern lediglich unter Deutsche Post AG auf – ist das ein Rekordergebnis. Wachstumstreiber war vor allem der Bereich E-Commerce. „Dank des zielgerichteten Vorgehens im E-Commerce profitiert der gesamte Konzern zunehmend stark von der dynamischen internationalen Entwicklung in diesem Segment. Wir haben damit optimale Voraussetzungen, weiter nachhaltig profitabel zu wachsen“, sagte Vorstandsvorsitzender Frank Appel zu den Jahreszahlen 2016.

Maersk

Es gab schon rosigere Zeiten beim dänischen Logistikunternehmen Maersk. 2016 schrieb man zwar noch immer 35 Milliarden € Umsatz – doch das waren um fast fünf Milliarden € weniger als im Vorjahr. Auch beim Gewinn gab es empfindliche Verluste: Mit 711 Millionen € Gewinn standen 2016 1,9 Milliarden € weniger unter dem Strich. Die Kopenhagener, die ihre Einnahmen vor allem mit Containerschiffen verdienen, rüsten sich dennoch für die Zukunft: Mit selbstfahrenden Schiffen und der Blockchain-Technologie zur Güterverfolgung ist man bei zwei großen Trends Vorreiter in der Branche.

Kühne + Nagel

Rund 70.000 Mitarbeiter hat das Schweizer Unternehmen Kühne + Nagel, das seine globalen Geschäfte aus dem Dorf Schindellegi nahe Zürich leitet. Milliardär Michael Kühne durfte sich 2016 über 18,1 Milliarden € (19,9 Milliarden CHF) Umsatz freuen, der Gewinn lag bei 657 Millionen € (720 Millionen CHF). Das be­deutet einen leichten Umsatzrückgang, jedoch ein Gewinnwachstum. Die Aktio­näre dürfen sich aber nicht nur über die bessere Profitabilität freuen, sondern auch über einen seit November 2016 um 27 Prozent höheren Aktienkurs (zu Redaktionsschluss notierte das Papier bei 160 CHF).

Dieser Artikel ist in unserer Sommer-Ausgabe 2017 „Keep it movin'!“ erschienen.

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