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Rund 400 Personen in Österreich verfügen über jeweils mehr als 100 Mio. US-$ an Finanzvermögen. Zusammengenommen kontrollieren sie etwa 37 % des gesamten privaten Finanzvermögens im Land. Das geht aus dem aktuellen „Global Wealth Report“ der Boston Consulting Group (BCG) hervor. Im Gegensatz dazu teilen sich mehr als sieben Millionen Menschen lediglich rund ein Drittel des Vermögens.
Diese Konzentration ist Ergebnis langfristiger Entwicklungen. Neben Kapitalrenditen und Zinseszinseffekten tragen auch strukturelle Veränderungen in der Vermögensverwaltung zur Vermögenshäufung bei. Investitionen erfolgen zunehmend global, risikodiversifiziert und unter Einbindung spezialisierter Gesellschaften. Inflationsschutz, rechtliche Absicherung und steuerliche Optimierung stehen im Vordergrund.
Die bevorzugten Anlageklassen reichen von börsennotierten Beteiligungen über Immobilien und Infrastruktur bis hin zu alternativen Investments. Auch Private Equity spielt eine wachsende Rolle. International etablierte Finanzplätze wie Zürich, Luxemburg oder London bieten hierbei Vorteile, doch auch Wien bleibt relevanter Standort für vermögende Private Clients, insbesondere im nationalen Kontext.

Gleichzeitig steigt die Zahl der vermögenden Haushalte weiter. Laut BCG hat sich die Anzahl der Dollarmillionäre im Jahresvergleich um 4 % erhöht – auf nunmehr 50.300 Personen. Ein Großteil davon generiert Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit, Kapitalbeteiligungen und Vermögensverwaltung. Viele dieser Akteure agieren nicht operativ, sondern als strategische Kapitalallokatoren. Ihr Investitionsverhalten ist langfristig ausgerichtet und auf strukturelle Resilienz optimiert.
BCG rechnet mit einer weiteren Verschärfung der Vermögenskonzentration in den kommenden Jahren. Geopolitische Risiken, steigende Zinsen und regulatorische Eingriffe stellen jedoch potenzielle Störfaktoren dar. Insbesondere die Diskussion um Vermögenssteuern oder neue Offenlegungspflichten könnte in Westeuropa an Dynamik gewinnen.
Fotos: Dan V und Chalo Garcia