Wie wird das neue Normal auf der Welt nach COVID-19?

Ein Gastkommentar von Bernd Wenske, Expert-Hunter, Keynote-Speaker und Philanthrop.

Binnen weniger Wochen breitete sich COVID-19 in unserer globalisierten Welt aus. Politische und medizinische Maßnahmen wurden ergriffen, um die Pandemie weltweit beherrschbar zu machen. Dabei wurden sie zur Eindämmung der Krankheit von den Regierungen der Länder sehr unterschiedlich gehandhabt und umgesetzt. Da unsere Welt jedoch global verknüpft ist, haben alle Entscheidungen nicht nur Bedeutung für die Bewohner des eigenen Landes, sondern auch auf die Wirtschaft und das Leben an jedem Ort der Erde.

Für die Wirtschaft als überlebenswichtigen Teil des Sozialsystems bedeutete der Lockdown eine große Herausforderung. Wo noch gearbeitet werden durfte, da beobachteten wir viele Ansätze zur individuellen Problemlösung. Begonnen bei der Arbeit zuhause statt im Unternehmen, über den Wechsel von Meetings statt persönlich (oft verbunden mit Reisen) zu Online-Meetings bis hin zu neuen Geschäftsideen. In der Zeit nach der aktuellen Coronavirus-Bedrohung werden die Unternehmen, die wirtschaftlich überlebt haben, eventuell zum alten „Business as usual“ zurückkehren. Wünschenswert wäre, dass Erfahrungen mit neuen Märkten, Dienstleistungen, Produkten, Arbeitsverfahren und Absatzwegen auf einen wirtschaftlich erfolgversprechenden Wandel in der zukünftigen Leistungskette überprüft werden. Was unter COVID-19 machbar war, hat die Chance verdient, zum neuen Normal zu werden.

Bernd Wenske
... ist der Expert-Hunter, Keynote-Speaker und Philanthrop. Er verbindet hochqualifizierte, internationale Fachkräfte und die mittelständische Wirtschaft in deutschsprachigen Ländern mit Personalbedarf. Neben seiner Geschäftstätigkeit engagiert er sich in internationalen Organisationen, etwa für Landminen-Opfer in Thailand und die Stärkung eines global verantwortlichen und bewussten Handelns.

Während wirtschaftlich starke Länder, vor allem diejenigen mit einem guten Gesundheitssystem, insbesondere durch finanzielle Unterstützungen den Erhalt der Wirtschaft erreichen wollen, sind Länder mit einer schwachen Wirtschaft nicht in der Lage, die notwendigen Aufwendungen selbst zu schultern. Die Anzahl der Menschen ohne Arbeit steigt in armen Ländern besorgniserregend an. Hilfsmittel, Rohstoffe und Zulieferteile können nicht mehr an Industrienationen geliefert werden. Der teilweise unwiderrufliche Zusammenbruch von Lieferketten wird zu einem Umdenken in produzierenden Betrieben führen müssen. Eine Produktionsumstellung, wenn sie machbar ist, kann ein Unternehmen für den Fall eines erneuten Lockdowns in der Zukunft autarker machen. Wer das neue Normal lokaler und ökologischer gestalten kann, wird im Vorteil sein.

China ist dabei nicht nur das Land, in dem die ersten COVID-19 Erkrankungen gemeldet wurden, sondern die führende Nation zur Entwicklung von digitalen Zukunftstechnologien. Um von den entwickelten Technologien profitieren zu können, wird für westliche Industrieländer kein Weg an einer Zusammenarbeit vorbei führen. Die gerade neu entstehende Abgrenzung und Konfrontation ist nicht hilfreich. Es bedarf eines neuen Normals mit weltweiter Kooperation zum Wohl der Menschheit.

Gastkommentar: Bernd Wenske

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