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In projektorientierten Unternehmen entscheidet die Qualität der Projektzeiterfassung direkt über Profitabilität und Steuerung. Wer Arbeitszeit präzise erfasst und auswertet, schafft Transparenz über Aufwand, Auslastung und Wertschöpfung – und sichert damit seine Marge im Wettbewerb.
Für Agenturen, Beratungen und IT-Dienstleister ist Zeit die primäre Wertschöpfungsgröße. Jede Stunde, die geleistet, aber nicht korrekt erfasst wird, reduziert potenziellen Umsatz und drückt die operative Marge. Projektzeiterfassung ist deshalb keine administrative Zusatzaufgabe – sie ist ein betriebswirtschaftliches Steuerungsinstrument.
Der Markt für digitale Zeiterfassungssysteme wächst entsprechend. Laut einer Analyse lag das globale Marktvolumen für Time-Tracking-Software 2024 bei rund 3,35 Mrd. US-$ und wird 2025 voraussichtlich etwa 3,9 Mrd. US-$ erreichen; getrieben von Automatisierung, Integrationen in ERP- und Projektmanagement-Tools sowie zunehmend KI-gestützten Auswertungen. Weitere Berichte, unter anderem von Technavio, bestätigen diese Dynamik und verweisen auf den Trend hin zu nahtloser Integration in bestehende Arbeitsprozesse.
Die wirtschaftliche Logik dahinter ist klar: Nur wer versteht, wie viel Zeit in welche Aufgaben, Kundensegmente und Projekte fließt, kann Angebote realistisch kalkulieren, Engpässe erkennen und Ressourcen sinnvoll steuern. Projektzeiterfassung liefert dafür die Grundlage. Sie zeigt, welche Tätigkeiten wertschöpfend sind – und welche nur Aufwand verursachen, ohne Ertrag zu erzeugen. Besonders in Organisationen, die mit Stundensätzen, Retainern oder „Time-and-Materials“-Modellen arbeiten, lässt sich damit verhindern, dass Teile der Arbeit im Verborgenen stattfinden und nicht in die Abrechnung gelangen.
Präzise Zeitdaten wirken sich zudem direkt auf den Cashflow aus. Je konsistenter und schneller erfasst wird, desto schneller kann auch fakturiert werden. Verzögerte oder unvollständige Erfassung führt dagegen nicht nur zu Umsatzverlusten, sondern auch zu späterem Zahlungseingang – ein Punkt, der in wachstumsintensiven Phasen oft entscheidend ist.
Damit Zeiterfassung ihren Zweck erfüllt, muss sie allerdings in den Arbeitsalltag integrierbar sein. Systeme, die als Kontrollinstrument wahrgenommen werden oder Prozesse verkomplizieren, erzeugen Widerstand. Erfolgreiche Unternehmen setzen daher auf Tools, die unaufdringlich funktionieren, Schnittstellen zu bestehenden Systemen bieten und die Auswertung der Daten erleichtern, anstatt sie zu einem separaten Reportingprojekt zu machen. Ebenso wichtig ist eine Führungskultur, die Zeiterfassung als Teil professioneller Projektsteuerung versteht – nicht als Überwachung.
Am Ende geht es um Transparenz: Wer weiß, wie Zeit investiert wird, kann Arbeit strukturiert planen, Teams entlasten, Angebote sauber kalkulieren, Projekte wirtschaftlicher führen und gesünder wachsen. In einem Markt, in dem Margen tendenziell unter Druck stehen und qualifizierte Fachkräfte nicht beliebig skalierbar sind, wird diese Transparenz zum Wettbewerbsvorteil.
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Foto: Marvin Meyer