Die Generation der Zukunft

„Wir bilden die Brücke zwischen den Generationen“, sagt Yaël Meier, Mitgründerin des ­Schweizer Start-ups Zeam und Forbes-„Under ­30 DACH“-Listmakerin, im Gespräch.

Die Geschäftsidee von Zeam ist einfach erklärt: Ein Fünftel der Weltbevölkerung gehört zur Generation Z, und laut der Deloitte Millennial Survey sind sich 54 % dieser Generation sicher, dass sie ihren aktuellen Arbeitgeber in den nächsten zwei Jahren verlassen werden. Auch auf dem Markt werden sie immer wichtiger, denn sie geben aktuell zwischen 29 und 143 Milliarden US-$ pro Jahr aus und sind somit auf dem Weg, eine der größten Kauf­generationen zu werden. Meier und ihr Mitgründer Jo Dietrich haben Zeam gegründet, um genau diesen Trend zu monetarisieren.

Mit dem Slogan „Connecting Companies With the Future“ bietet Zeam Dienstleistungen in den Bereichen Influencer-Management, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen. Die Idee ist, Wirtschafts­akteuren zu helfen, als Arbeitgeber für junge Leute attraktiver zu wirken. Unternehmen sollen die Generation Z besser ansprechen, denn sie sind die Berufseinsteiger von heute und die Kunden von morgen. ­Meier hat ­bereits nach ihrem Schulabschluss als Journalistin bei der Schweizer Zeitung Blick gearbeitet und war damals schon für die Themen junger Leute verantwortlich. Ihr fiel auf, dass Teams, die für junge Leute zuständig sind, meistens selbst über 30 waren. „Wie kann jemand, der nicht aus der Zielgruppe ist, für die Zielgruppe sprechen und wissen, was sie cool findet?“, so die Jungunternehmerin. Also gründete Meier Zeam.

Im Fokus steht unter anderem die Brücke zu sozialen Medien, und da insbesondere Tiktok. Zeam scoutet „Tiktok-Faces“, also bekannte Gesichter, die für das jeweilige Unternehmen werben. Doch auch Beratungsaufträge im Bereich Gen Z sind Teil des Geschäftsmodells – wie auch die Eigenvermarktung. Denn die Zeam-Gründer sind regelmäßig in Medien und auf Events zu sehen. Zeam wurde Anfang 2020 gegründet und wuchs in sechs Monaten zu einem zwölfköpfigen Team heran.

Sie wurde von Google eingeladen, über die Wünsche und Träume ihrer Generation zu sprechen, doch auch Kunden wie Ikea Schweiz oder die Vergleichsplattform ­Comparis zählen zu Zeams Kunden. „Unternehmen müssen mit jungen Menschen reden und nicht über sie“, so die Schweizerin.

Meier und Dietrich haben nicht nur ein Unternehmen zusammen, sondern sind auch ein Paar. Und: Die beiden sind sehr jung Eltern geworden. „So viele Menschen arbeiten auf den Moment hin, eine Familie zu gründen. Wir haben uns aber gedacht: Wieso noch warten? Wir teilen uns alles zu 100 % auf, weshalb wir Karriere und Privatleben gut unter einen Hut bekommen“, so Meier. In Zukunft plant Zeam weitere Aktivitäten; für November ist die Lancierung eines ganz neuen Projekts geplant. Meier und Dietrich wollen Unternehmen als Coaches dienen: „Will man die Generation Z ansprechen, dann kommt man gerade nicht um TikTok herum.“

Text: Zoë Stern
Foto: Dominik Lindegger

Dieser Artikel erschien in unserer Ausgabe 8–21 zum Thema „Women“.

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