Web 3.0 – eine Menge Chancen für weibliche Talente

Die dritte Welle des Internets – auch Web 3.0 genannt – rollt mit rasanter Geschwindigkeit auf uns zu.

Die offizielle Definition von Web 3.0 ist ein dezentrales, autonomes, intel­ligentes Internet; viele nennen den Begriff ­synonym mit allen Themen rund um die Blockchain-Techno­logie, welche mittlerweile ein billionenschweres Ökosystem umfasst. Doch laut einer Bitkom-­Studie hat rund jede zweite Person in Deutschland (52 %) den Begriff Blockchain noch nie gehört – und falls doch, so assoziieren die meisten gleich Bitcoin oder Spekulationsgeschäfte mit nebulösen Internetwährungen damit. Kurz: Das Thema ist wie viele andere Innova­tionen mit vielen Frage­zeichen und Misstrauen besetzt, aber genau deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich etwas näher damit zu beschäftigen. Meine drei großen Gründe für eine Befürwortung des Web 3.0 lauten:

Das Web 3.0 bringt ein besseres Internet

Während im Web 2.0 Corporates wie Amazon oder Facebook das Internet beherrschen, dreht sich beim Web 3.0 alles um die Dezentra­lisierung der Macht und das Teilen von Profiten mit der Community. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Airbnb, Google, Uber, Youtube – sie alle haben bereits Äquivalente auf der Blockchain. Die Web-3.0-Herausforderer differenzieren sich hauptsächlich dadurch, dass die Schaffenden auf der Plattform durch Tokens zu Miteigentümern der Unternehmen werden, anstatt einen großen Prozentsatz ihres Verdiensts an die Plattform abtreten zu müssen. Dieses System erschafft mehr Loyalität, höheres Engagement und bessere Einkommensquellen, besonders für Kreative und Freischaffende.

Raffaela Rein
...ist Gründerin des Venture Builders Wild Wild Ventures und der Online School Career Foundry. Rein agiert im Sustainability Board von Porsche und schaffte es 2018 auf die Forbes-Liste „Europe’s Top 50 Women in Tech“.

Das Web 3.0 bringt neue Organisations­formen

Häufig werden Web-3.0-Unternehmen von der Gemeinschaft durch dezentrale autonome Organisationen, sogenannte DAOs, verwaltet. Das bedeutet, dass nicht einmal die Gründer oder Investoren große Entscheidungen ohne die Gemeinschaft treffen können. Es gibt DAOs mit Milliarden an verwaltetem Vermögen, die auf ­diese Weise gemanagt werden.

Das Web 3.0 bringt neue Bewerbungs­formate

Die meisten Akteure in der Blockchain-Welt agieren anonym. Sie haben NFTs als Profilbilder und Fantasienamen wie Scoopytroobles oder Archimedes. Natürlich gibt es auch Leute, die unter ihrem wirklichen Namen und Profilbild agieren, aber diese sind klar in der Minderheit. Auch wenn das zuerst eigenartig erscheint: Die Anonymisierung hat klare Vorteile, wenn man an die Diskrimi­nierung von Bewerbern denkt, besonders für Frauen. Sie macht es schlicht un­möglich, Bewerber aufgrund ihres Geschlechts zu diskriminieren. Die Arbeitszeitmodelle von Web 3.0 passen in alle Lebens­lagen, die Gehälter sind – verglichen mit dem Web 2.0 – hoch. Es erschließen sich neue, bessere Einkommens­quellen für alle, die durch die Creator Economy Geld verdienen. Die Web-3.0-Welle ist am Rollen – wir müssen nur noch aufspringen.

Gastkommentar: Raffaela Rein
Opinions expressed by Forbes Contributors are their own.

Dieses Gastkommentar erschien in unserer Ausgabe 8–21 zum Thema „Women“.

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